ich ärger mich grad!

ich ärger mich grad!

 

ich ärger mich übers datum, den standard, den mosaik-blog, den misik und über viele andere „linke“ die sich grad in theoretischen abhandlungen darüber auslassen, ob es in österreich eine „neue“ linke braucht!

 

da wird gebloggt, da wird theoretisiert und da wird viel und lange nachgedacht!

aber hauptsächlich wird theoretisiert.

 

der misik fragt: warum bekommen österreichs linke den arsch nicht hoch?

 

irgendwie sind sich eh alle einig.

eigentlich warten alle drauf, dass sich irgendjemand traut.

 

ich find bei all dem nur eines schon sehr sehr eigenartig.

es gibt in wien den versuch mit wien anders ein neues linkes bündnis auf die reihe zu kriegen und gemeinsam (kpö, piraten, echt grün und viele viele unabhängige) den notwendigen realpolitischen erfolg – also einen erfolg bei richtigen wahlen und nicht nur bei umfragen – zu erzielen.

 

aber kommt in all diesen theoretischen abhandlungen der „wirklich linken“ theoretiker wien anders irgendwie vor?

 

nada, niente, nix!

 

warum?

ist wien anders nicht „richtig“ links?

ist wien anders nicht intellektuell genug?

fehlt wien anders der theoretische unterbau?

oder diskutiert wien anders zu wenig und handelt zu viel?

 

ich ärger mich auch grad deswegen so, weil ich mir eigentlich schon erhofft/erwartet hätte, dass die allgemein geäusserten theoretischen notwendigkeiten dann auch zumindest unterstützt oder mit sympathie bedacht wird, wenn sich eine gruppe von menschen findet, die genug davon hat ausschliesslich über die beschiessenen zustände zu reden.

 

mir/uns war schon bewusst, dass das kein honiglecken wird und dass da vielleicht eine steife brise wehen wird.

 

aber dass da von jenen, die ja eigentlich auf unserer seite stehen nicht ein bissl unterstützung kommt ist schon sehr enttäuschend.

 

ich selber komm ja nicht aus der „politszene“ und wunder mich eigentlich schon über dieses ignorieren und ich frag mich, woher das kommt?

 

gibt’s „gute“ und „böse“ linke?

bestimmen da persönliche eitelkeiten und eifesüchteleien dieses verhalten?

sind wir bei wien anders  nicht intellektuell genug?

 

ist es notwendig erst amal eine theoretische abhandlung über die unterschiede zwischen marxismus, trozkismus und leninismus zu schreiben?

 

das täten wir schon auch zusammenbringen.

nur – wen interessierts?

 

die menschen für die wir linken uns das eigentlich antun sollten – und das hab ich jetzt bewusst so formuliert – interessiert das aber schon überhaupt nicht.

 

die haben ganz andere probleme

130.000 arbeitslose in wien.

einen niedriglohnsektor von 16 %

working poor

und viele davon wissen nicht, wie sie am ende des geldes mit dem monat auskommen sollen.

viele interessiert nicht, was der pitteky schreibt, weil sie damit beschäftigt sind schlicht und einfach zu überleben.

 

aber natürlich lässt es sich mit honoraren aus projekten oder für artikel oder gar mit einem abgeordnetengehalt ganz wunderbar darüber polemisieren, warum es eine linke braucht, aber das eh nicht funktionieren wird.

ich brauch mir ja nur die feigenblattsozis von der sektion 8 über die holzinger bis zur herr anschauen.

machen einen auf rebell und hängen trotzdem am tropf der spö!

 

das macht mich grad richtig zornig!

und ich schreib jetzt nicht alles, was ich mir da sonst noch so denk, um nicht türen, die eventuell einen spalt offen sind, zuzuschlagen.

 

ja, es gibt ein paar von „den“ linken, die mit uns sympathisieren und dies auch kundtun.

aber der grossteil ignoriert uns einfach.

 

und ich frag nochmal warum?

 

sind wir die schmuddelkinder der linken?

will man mit uns nix zu tun haben, weil wir uns nicht zu schade sind, uns bei allen möglichen und unmöglichen bedingungen auf die strasse zu stellen?

 

sind wir für die linken nicht gesellschaftsfähig, weil wir manchmal so reden, wie uns der schnabel gewachsen ist.

sind wir denen zu proletarisch (oder negativ: proletenhaft)?

oder sind wir denen zu radikal, weil wir wirklich fordern, worüber in „diesen kreisen“ nur theoretisiert wird?

 

ihr merkts, ich bin grad richtig grantig!

 

weil ich mag meine energie und zeit nicht in den ärger über die „linken“ investieren.

es gibt ja leider viele viele andere sachen, die mich auch grantig machen.

gründe wegen denen ich mich überhaupt politisch engagiere.

nämlich die wirklichen wichtigen sachen.

was zu tun wir, damit unsere gesellschaft wieder ein bissl gerechter wird und wir ohne fremdenhass, rassismus und hetze ein besseres leben haben?

was tun wir, damit das auseinanderdividieren der armen schweine – und zwar egal ob sie aus dem kosovo oder aus syrien kommen – nicht zum gewünschten erfolg führt?

was tun wir, damit die betroffenen erkennen, dass die scheinbare fürsorge von rechts nichts anderes als verarsche ist?

 

ich tu das, ohne von irgendjemand finanzielle entschädigung zu erwarten.

ohne anspruch auf irgendein mandat mit dem ich mich dann in finanzielle abhängigkeiten begebe.

ohne dank und schulterklopfen zu erwarten.

 

aber ich will auch nicht von angeblich auf der gleichen seite stehenden auch noch prügel vor die beine geworfen bekommen.

und sei es nur durch bewusstes ignorieren!

 

kriegts endlich euren arsch hoch!

oder tuts wenigstens nicht so, also ob ihr den alleinvertretungsanspruch auf „links“ habts!

 


 

 

 

Der Aufschrei ist gross! Das Entsetzen plakativ

Aber ist Rot/Blau im Burgenland eine Überraschung?

Ist Rot/Blau nicht überhaupt typisch für diese SPÖ?

 

Schon im Wahlkampf hat Niessl klar gemacht, welche Art von Politik er machen will. Und dass diese Politik nicht von der FPÖ zu unterscheiden ist.

Und in Vorarlberg ist mit Ritsch schon der Nächste bereit vor der FPÖ den Kotau zu machen.

 

Letztendlich ist diese Entscheidung der burgenländischen SPÖ nur eine weitere Variante der vielen Umfaller, die sich die SPÖ seit einiger Zeit leistet.

 

Die „Steuerreform“ ohne echte Reform – Einführung einer Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer oder einer Anpassung der Grundsteuer – mit einer Tarifanpassung die die „Leistungsträger“ deutlich bevorzugt, war der Gipfel dieser Boden-Turnübungen.

 

Was für mich angesichts der handelnden Personen (Faymann, Häupl & Co) nicht wirklich überraschend war.

 

Auch, dass der Wehrpflicht-Berufsheer-Alles-mögliche-Funktionär Darabos in der Entscheidung für Rot/Blau keinen Fehler sieht, ist nicht überraschend.

 

Ein bissl überraschend ist jedoch, dass das bisherige Partei-Enfant terrible Daniela Holzinger ganz offensichtlich auf Parteilinie gebracht wurde.

http://derstandard.at/2000016945157/Rot-Blau-Darabos-hat-kein-Problem-Wiener-SPOe-schon

Irgendjemand muss ihr wohl die Feigenblattfunktion aufgekündigt haben.

 

Diese ist offensichtlich auf die SJ-Vorsitzende Herr übergeben worden.

Ein wenig hat sich das ja bereits beim Cannabis-Thema abgezeichnet.

 

Wie die lange Geschichte der SJ zeigt, dürfen deren Vorsitzende immer ein bissl den Parteirebellen heraushängen lassen, bevor ihnen eine tragende Rolle im Partei-Establishment zugedacht wird.

Das war beim Cap so und beim Gusenbauer auch.

Jetzt halt die Herr.

 

Hat sich die Sektion 8 eigentlich schon zu Wort gemeldet?

 

Ich kann schon verstehen, dass sich viele „Linke“ noch nicht von der SPÖ abgewendet haben.

Mangels vernünftigen Alternativen.

Oder aus sentimentalen Gründen.

Bei mir hats ja auch ein Zeitl gedauert.

Immerhin ist meine Mutter schon unterm Jonas für die „Roten“ kassieren gegangen.

Und so ein Ausflug am 1. Mai mit einem geschmückten Fahrradl war schon beeindruckendes Erlebnis für so einen Buben wie mich.

Und die gesellschaftlichen Veränderungen unter Kreisky und Broda waren ja auch wirklich ziemlich aufregend.

 

Ja, auch damals hats braune „Grauslichkeiten“ in der SP gegeben.

Aber das positive hat das negative bei weitem überwogen.

 

Davon ist derzeit aber nichts mehr zu merken.

Die wenigen positiven Ergebnisse werden von den Negativa sehr sehr deutlich überschattet.

 

Jetzt hör ich immer wieder, dass Mann/Frau ja IN der Partei bleiben muss, um sie von INNEN her zu verändern.

Das hör ich jetzt seit mindestens 15 Jahren.

Und ja, Veränderungen IN der SP finden statt.

Aber nie im Sinne der Linken.

Immer nur in die andere Richtung.

 

Ich gestehe diesem Personenkreis in der SP gerne zu, dass sie besten Willens sind und wirklich das menschenmögliche versuchen, die Partei von innen zu reformieren und auf den „linken“ Weg zu bringen.

Ich bewundere sogar deren Engelsgeduld immer mit den selben Argumenten abgespeist zu werden, ihre Leidensfähigkeit dauernde Rückschläge wegzustecken und ihre Hartnäckigkeit immer wieder auf „sozialistische“ Werte zu verweisen.

 

Ganz offensichtlich nach dem Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

Jetzt hier und heute sollte allerdings auch das letzte Fünkchen Hoffnung sterben.

Eine Regierungskoalition mit dem braunen Pack auf der blauen Seite überschreitet eine Linie hinter der jede Anständigkeit verloren geht.

 

Wer immer noch die Hoffnung hatte, diese Partei von innen zu reformieren, sollte sich eingestehen, dass er/sie gescheitert ist.

 

JedEr der jetzt noch in der SP bleibt und schreit „diese Partei ist nicht Rechts – wir sind ja auch noch da“ macht sich zum Erfüllungsgehilfen dieser menschenverachtenden Politik.

 

Die „Linken“ IN der SP sind längst nur mehr dazu da, um den Machthabern als Feigenblatt für ihr machtgieriges Vorgehen zu dienen.

 

Frei nach Brecht:

Zuerst kommt der Futtertrog

und dann anständige Politik

 

Für viele ehemalige SP-Mitglieder, -WählerInnen und –SympathisantInnen ist das Fass schon lange übergelaufen.

 

Und jetzt mal ich einmal den Teufel an die Wand und entwerfe ein Szenario für Wien nach dem 11. Oktober.

Die FPÖ gewinnt deutlich.

Häupl verliert deutlich, verliert die Lust und zieht sich zurück.

Ludwig, bekanntermassen nicht sehr grün-affin, wird sein Nachfolger.

Der kann eher gut mit den Blauen.

Und was dann kommt, mag ich mir gar nicht vorstellen!

 

Es klingt jetzt vielleicht billig und eigennützig und ich, als Mitarbeiter und Mitgründer von Wien Anders, möchte auch den Eindruck vermeiden, damit das berühmte „politische Kleingeld zu wechseln, wenn ich aufzeige, dass es eine wählbare linke Alternative in Form von Wien anders gibt.

 

Trotzdem möchte ich allen Enttäuschten und Entsetzen ein Angebot machen:

Helft mit, beginnend mit Wien, in Österreich die Politik wieder menschenwürdig zu gestalten.

 

Geht ein Stück des Weges mit uns!








Die Mär von der kalten Progression

Sie ist jetzt in aller Munde – die kalte Steuerprogression.

Auch unser Finanzminister macht jetzt einen auf Robin Hood und „möchte den Steuerzahlern eine nachhaltige Entlastung bescheren“.

 

Die Neos und auch die Partei des Einzigen mit den Kofferträgern reklamieren sofort, dass sie das ohnehin schon lange fordern.

Und selbst die SPÖ ist zu konstruktiven Gesprächen bereit.

 

Wenn das also eh alle wollen, muss das ja eine gute Sache sein.

 

Die Frage, die sich da stellt, ist nur, für wen?

 

Schau ma uns also einmal an, wer da sich was an Steuer ersparen würde.

 

Unter Ausserachtlassung etwaiger vorhandener Steuerzuckerln wie zb dem steuerbegünstigen Jahressechstels (welches Spitzenverdiener ziemlich erheblich bevorteilt) bzw unter Nichtbeachtung der Sozialversicherungsabgaben (welche mit einem Abgabensatz von 18 % gerade für Geringverdiener deutlich mehr Belastung darstellt, als die Lohnsteuer) und unter der Annahme einer linearen Inflationsanpassung der Bemessungsstufen von 1 % jährlich bis zum Jahr 2020 ergibt sich dann folgendes Bild.

 

Für etwas mehr als ein Drittel aller Steuerpflichtigen ändert sich einmal gar nix.

Weil die ohnehin unter der Bemessungsgrundlage sind.

 

Die nächste sehr grosse Gruppe von mehr als 2,5 Millionen Steuerzahler, die bis zu € 25.000,- im Jahr als Bemessungsgrundlage (also nach Abzug aller Abgaben und Steuervergünstigungen) verdienen, bleibt knapp ein 20,- mehr im Monat im Börsel.

Nicht wirklich viel mehr Netto vom berühmten Brutto.

 

Wenn aber Einer im Jahr 100.000,- zu versteuerndes Einkommen hat, dann bringt ihm die „Abschaffung der kalten Progression“ um 226 % mehr als dem Viertelverdiener.

 

Wie schaut das jetzt in absoluten Zahlen aus:

Die jährliche Ersparnis im Jahr 2020, bei jeweils folgender dzt. Bruttosteuerbessungsgrundlage:

Bei 15.000,- € 140,-

Bei 25.000,- € 232,-

Bei 50.000,- € 343,-

Bei 100.000,- € 527,-

 

Also ich geb schon zu, für jemanden, der im Jahr 100.000 casht, sind 500er net grad die grosse Welt.

Aber da geht sich vielleicht immerhin ein netter Abend mit der Liebsten im Steirereck aus. Inklusive einer halbwegs guten Flasche Barolo.

Des is net nix!

 

Und die Mindespensionistin aus dem Karl-Marx-Hof, tät sich im Steirereck ohnehin nicht wohlfühlen.

 

Soweit so polemisch!

 

Insgesamt betrachtet ist dieses grosse Geschrei um die Beseitigung der kalten Progression also ein teurer Marketing-Gag (kumuliert bis zum Jahr 2020 so ungefähr 2 Milliarden teuer), der nicht wirklich für irgendjemanden grosse Vorteile bringt.

 

Allerdings sehr grosse Nachteile für eine grosse Gruppe unserer Gesellschaft.

 

Der Faktor Arbeit wird damit in keiner Weise entlastet.

(Wobei da natürlich die grundsätzliche Frage nach der Zukunft der strukturellen Erwerbsarbeit zu stellen wäre – das wär aber wiederum von den nur an den nächsten Wahltermin denkenden, eventuell irgendwie handelnden Personen zuviel verlangt!)

 

Die ohnehin immer weiter aufgehende Schere zwischen Arm und Reich wird zusätzlich strukturell und festgeschrieben Jahr für Jahr grösser.

Die vertikale Steuergerechtigkeit dadurch konterkariert.

 

Zukünftige Regierungen werden dadurch in ihrem Handlungsspielraum sehr stark eingeschränkt und verlieren substanzielle Steuerungsmöglichkeit um Ungleichheiten in unserer Gesellschaft zu beseitigen.

 

Aber ich mein, das sollt uns so ein Abendessen im Steirereck schon wert sein.

Ich hab den Tisch schon reserviert.









das richtige im falschen

in niederösterreich wurde beschlossen, dass jemand, der sechs monate lang die mindestsicherung bezogen hat, ein jahr lang 40 % dazuverdienen kann.

dies konnte niederösterreich allein beschliessen, für weitere schritte benötigt man aber die zustimmung des bundes.

 

soweit so gut und ein richtiger schritt, den wir in ähnlicher weise auch in wien fordern.

 

allerdings ohne zeitliche einschränkungen und sofort ab bezugsberechtigung.

eine ähnliche regelung fordern wir für alle ausbezahlten transferleistungen wie ausgleichszulage, invaliditätsrenten oder studienbeihilfen.

 

was aber keinesfalls zu akzeptieren ist, ist eine änderung der bedarfsorientierten mindestsicherung von einer geldleistung zu einer sachleistung.

auch kurz hat sich für ein derartiges vorgehen ausgesprochen und hundstorfer ist überzeugt, dass die mindestsicherung sehr restriktiv kontrolliert wird, ist aber bereit über eine derartige änderung zu verhandeln.

 

damit sind demütigungen und diskriminierungen tür und tor geöffnet!

 

ebenfalls abzulehnen ist eine umstellung der kontrolle von mindestsicherungsbeziehern durch die finanzpolizei – vor allem angesichts der fast uneingeschränkten rechte der finanzpolizei.

 

aber damit noch nicht genug, wurde im niederösterreichischen landtag (mit den stimmen der spö) beschlossen, projekte aus mitteln des AMS zu finanzieren, bei denen mindestsicherungsbezieher arbeiten müssen.

und wer sich dem verweigert, hat mit sanktionen zu rechnen – etwa einer kürzung des bezuges oder einer umstellung auf gutscheine (womit auch eindeutig geklärt ist, dass gutscheine als sanktionen zu sehen sind).

 

und auch in wien plant „sozial“stadträtin wehsely ähnliches.

und zwar konkret für jugendliche und junge menschen bis 25.

diese sollen beschäftigungs- und ausbildungsangebote erhalten.

werden diese abgelehnt, sollen in zukunft auch minderjährigen arbeitsfähigen beziehern die leistung gekürzt werden.

 

rot und schwarz einmal mehr als handlanger der unmenschlichen fpö-politik!

es ist zum kotzen

 

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4781783/Sozialleistungen_Gutscheine-statt-Geld?xtor=CS1-15

Wer Unrecht duldet, ohne sich dagegen zu wehren, macht sich mitschuldig Erich Kästner 

Die Nibelungentreue der SPÖ-Funktionäre und –Wähler

Die Nibelungentreue der SPÖ-Funktionäre und –Wähler

 

Nibelungentreue ist ein Schlagwort, das eine Form bedingungsloser, emotionaler und potenziell verhängnisvoller Treue beschreibt. Es geht auf den mittelhochdeutschen Begriff der triuwe, der die personale Bindung im mittelalterlichen Lehnssystem beschreibt, zurück.

 

  

https://de.wikipedia.org/wiki/Nibelungentreue

 

Nichts anderes als Nibelungentreue sind nämlich die Reaktionen diverser SP-Funktionäre auf Wien Anders.

 

Unreflektiert sind da auf das Auftreten von Wien Anders nicht nachvollziehbare Argumente zur Hand.

 

So zb von einer Bezirksrätin aus Rudolfsheim:

„Wie schwachsinning kann man eigentlich sein um in so einer Situation eine Partei wie Wien Anders zu schaffen um die SPÖ zu schwächen?“

 

Und genau da liegt auch der Denkfehler.

 

Es geht nicht um Parteien.

Es geht um eine soziale menschwürdige Politik.

 

Eine Politik, die leider von grossen Teilen der SP nicht mehr im notwendigen Ausmass betrieben wird.

Niessl ist da ja nur die Spitze eines Eisberges.

 

Und – das mag ich weder verschweigen noch kleinreden – es gibt in der SP noch immer eine grosse Anzahl von anständigen Menschen, die versuchen, die Politik der SP in der Tradition des „roten Wien“ und Kreiskys fortzuführen.

Diesen fühlen wir uns auch durchaus verbunden, unterstützen sie nach Möglichkeit in ihrem Bestreben und wünschen ihnen viel Erfolg.

 

Trotzdem ist gerade jetzt Zeit für eine Partei wie Wien Anders.

Warum?

Es kann und darf eben nicht sein, dass Kritik an der Wiener Stadtregierung ausschliesslich den Rechten Hetzern überlassen bleibt.

Es kann und darf eben nicht sein, dass auch angesichts des richtigen Handelns in der Flüchtlingsfrage alle anderen Missstände ausgeblendet werden.

Im Gegenteil muss von einer sozialdemokratischen Partei eine menschenrechtskonforme Politik wohl als Mindeststandard erwartet werden.

Wie schlimm ist es um die Sozialdemokratie schon  bestellt, wenn dies extra hervorgehoben werden muss?

 

All das berücksichtigend muss es dennoch erlaubt sein, ja ist es sogar verpflichtend, von einer roten Stadtregierung mehr als nur den Mindeststandard einzufordern.

 

Und zu kritisieren gibt es jede Menge.

Beginnend bei den Inseratenkampagnen aus öffentlichen Geldern für die kleingeistigen und kleinformatigen Boulevardzeitungen („Schundblattln“ wie es meine selige Mutter auf gut wienerisch auszudrücken pflegte), und bei der Millionenbeträge aus Steuermitteln beim verzweifelten Versuch des Machterhalts verpulvert werden.

https://www.dossier.at/dossiers/inserate/das-inseraterennen-zur-wien-wahl-welche-zeitung-bekommt-die-meisten-inserate-von-parteien-und-oeffentlicher-hand/

 

Über den Sumpf im Wiener Wohnbau – und zwar sowohl im Gemeindebau über „merkwürdige“ Betriebskosten“ https://www.dossier.at/dossiers/wiener-wohnen/wohnen-sie-im-wiener-gemeindebau-dann-sind-sie-hier-richtig-wir-untersuchen-ihre-hausverwaltung/ .- als auch im von der Stadtregierung in den letzten Jahren bevorzugten genossenschaftlichen Bereich

http://diepresse.com/home/panorama/wien/4754191/Wien_ImmobilienSpekulation-im-Sozialbau

oder die Zusammenarbeit mit dubiosen Spekulanten

http://wienanders.at/die-hetzgasse-8-ist-fuer-uns-ein-symbol-fuer-spekulation-in-wien/

 

Bis hin zur völligen Phantasielosigkeit bei den offenen Fragen der Arbeitslosigkeit und der daraus resultierenden Armut die immer weiter um sich greift.

 

Unerwähnt soll dabei aber auch nicht bleiben, dass die Grünen seit dem Erreichen der Futtertröge in diesen Fällen hauptsächlich durch stillhalten aufgefallen sind und ihr vorrangiges Ziel offensichtlich darin besteht, weitere 5 Jahre ein wenig mitnaschen zu dürfen.

 

Für viele Menschen in dieser Stadt sind diese Zustände mehr als ärgerlich.

Viele Menschen möchten dagegen bei den kommenden Wahlen ein Zeichen des Protestes setzen.

Verständlicherweise.

Und die einzige Möglichkeit, diesem Protest in der Wahlzelle auszudrücken war bisher die FPÖ.

Dafür wurde dann sogar in Kauf genommen, sich in Gesellschaft von Rassisten, Hetzern und korrupten Arschlöchern zu sein.

 

Und genau deshalb gibt es jetzt Wien ANDAS.

 

Wir werden aufzeigen, dass soziale und menschliche Politik mehr ist und sein muss, als bunte Inserate zu schalten.

Wien hat zb eine grossartige Tradition im sozialen Wohnbau und wir wollen diese Tradition in einer dem 21. Jahrhundert angepassten Form fortführen.

Wien ANDAS fordert eine gerechtere Verteilung der durch uns alle erwirtschaften Gewinne, damit sich nicht einige Wenige auf Kosten der Merheit bereichern können.

 

Wien ANDAS ist die Möglichkeit seinem Protest eine anständige Stimme zu verleihen.

Eine Stimme, die mit den Anständigen in der SP gegen die rechte Hetze auftritt und dafür sorgen wird, dass Wien eine lebenswerte schöne Stadt bleibt.

 

Wien ANDAS wird allein durch unsere Existenz dafür sorgen, dass sich auch die SP wieder ihrer Wurzeln besinnt und Partei für die benachteiligten Menschen in unserer Gesellschaft ergreift.

  

Wien ANDAS ist Protest gegen Korruption, Intransparenz und hemmungslose Machtpolitik ohne sich dabei in schlechter Gesellschaft zu befinden.







Das Thema Menschlichkeit in der Flüchtlingsfrage ist das derzeit bestimmende Thema in der Öffentlichkeit. Zu recht!

Dieses Thema eignet sich auch in keiner Weise für parteipolitisches Hick-Hack.

Wo immer die Notwendigkeit besteht, Menschen in Not beizustehen, ist die Hilfe ohne Wenn und Aber zu leisten.

 

Es kann aber ebenso nicht sein, dass das ausnahmsweise richtige und eigentlich selbstverständliche Handeln in dieser Notsituation zur Generalabsolution für alle Fehler und Versäumnisse der österreichischen Politik herhalten muss.

 

Im Gegenteil.

Erst diese Fehler und die dadurch entstehenden Folgen ermöglichen es den Rattenfängern mit ihren Hetzparolen ihr mieses poltisches Geschäft zu besorgen.

Erst diese Fehler ermöglichen das Anzünden von Neiddiskussionen und das Auseinanderdividieren unterschiedlicher Gesellschaftsschichten.

 

Und einer – wenn nicht der entscheidende – Fehler liegt in der Verteilungspolitik des gemeinsam erzielten Wirtschaftseinkommens.

Lt. einer gestern von der OECD veröffentlichten Studie sind die Einkommen der Österreicher seit 2007 gesunken.

Um 2,2 %.

 

http://derstandard.at/2000022259181/Oesterreich-Einkommen-sind-seit-2007-gefallen

 

Das klingt jetzt nicht nach einer Riesensumme.

 

Im nahezu gleichen Zeitraum (genau genommen seit 2008) geht es aber bei den Finanzvermögen der reichsten Österreicher*innen steil bergauf – mit klarer Tendenz nach oben!

Allein im letzten Jahr ist dieses Vermögen um 7 % gewachsen.

 

https://www.erstegroup.com/de/Presse/Presseaussendungen/Archiv/2015/3/26/Oesterreichs-Reiche-werden-reicher


Dieser Vergleich macht uns sicher.

Das aus der Not geborene richtige Handeln in der akuten Situation darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Regierung in den vielen Jahren davor in vielen Belangen versagt hat.

 

Es darf also diese selbstverständliche Menschlichkeit nicht als Ausrede dienen um in der Wahlkabine wieder das Kreuzerl beim „kleineren Übel“ zu machen und die Chance auf eine dringend notwendige Veränderung für eine bessere, gerechtere und letztendlich menschlichere Gesellschaft  wieder um Jahre aufzuschieben.

 

Am 11. Oktober ist die Gelegenheit Menschlichkeit nicht nur für Notsituationen zu wählen, sondern mit Wien Anders ein soziales und menschliches Gewissen in Wien zu etablieren.



Was ist nur mit den NEOs los?

Was wurde aus dem Versprechen eine „neue, saubere“ Politik zu machen?

 

Jetzt einmal ganz unabhängig davon, welche konkreten Inhalte gefordert werden, und ganz unabhängig davon, ob man diese für gut oder schlecht hält.

 

Was ist neu an der Politik, wenn Spitzenkandidat*innen die für ihre Arbeit als Nationalratsabgeordnete fürstlich bezahlt werden im „Nebenjob“ einen auch zeitlich aufwändigen Wahlkampf führen.

Oder ist es am Ende so, dass der Job als Nationalratsabgeordnete in keiner Weise tagesfüllend ist?

Natürlich ist diese Praxis auch bei anderen Parteien weit verbreitet – aber bei denen wissen wir, dass sie keinen Anspruch auf „neue“ Politik stellen.

 

In sich widersprechend ist in diesem Zusammenhang auch der Slogan – „gegen gstopfte Politiker“

Ist frau mit einem Jahresgehalt von über € 100.000,- am Ende gar nicht „gstopft“?

 

Seit Donnerstag wissen wir aber nun, wie wir uns eine neue saubere Poltiik nach Art der Neos vorstellen dürfen.

 

http://kurier.at/politik/inland/ooe-wahl/ooe-wahl-neos-bieten-medien-inseratenbonus-bei-einzug-in-ooe-landtag/153.307.674#.VfrO30dgG2Y.twitter

 

Das ist Medienmanipulation der übelsten Sorte!

 

Natürlich wird verharmlost – und immer wieder darauf hingewiesen, dass Redaktion und Anzeigenabteilung ja voneinander völlig unabhängig sind.

Und wir alle wissen ja, dass es in Österreich ganz selbstverständlich ist, dass sich Redakteure, Geschäftsleitungen oder Herausgeber in keiner Weise von Inseraten in diversen Medien in keinem Fall beeinflussen lassen.

 

Wie doppelbödig diese Strategie ist, sieht man auch daran, dass die Neos – zu Recht – die Inseratenkampagnen der öffentlichen Hand scharf kritisieren, weil damit auch das wohlwollen der Medien erkauft und positive Berichterstattung gesichert werden soll.

Den Neos ist also der Zusammenhang zwischen Inseratenaufkommen und Berichterstattung nicht ganz fremd.

 

Und diesen Zusammenhang stellen die Neos mit ihrem „innovativen Inseratenkonzept“ nicht nur bewusst her, sondern fördern und belohnen unverschämt und ungeniert dieses korrupte Spiel.

Geld für Medien gibt’s dann nur noch, wenn die Neos auch gewinnen.

 

Ist das von Dossier aufgezeigte Inseraterennen schon unappetitlich genug,

 

https://www.dossier.at/dossiers/inserate/zwischenbilanz-nach-vier-wochen-sechs-tages-und-drei-wochenzeitungen-im-vergleich/

 

ist die Neos-Kampagne unvorstellbarerweise sogar noch eine Steigerung.

 

Da werden in Verträgen zwischen Neos und den Medien Zahlungen versprochen, die für die Öffentlichkeit in keiner Weise nachzuvollziehen sind.

Weder ist klar, um welche Summen es geht, noch ist klar, welche Medien sich auf derart schmutzige „Deals“ einlassen.

 

Ist dass die, von den Neos ebenfalls zu Recht, geforderte Transparenz?

 

Medien, die sich öffentlich dazu bekennen, „Provisionsverträge“ für einem pinken Wahlerfolg abgeschlossen haben, diskreditieren damit ihre Redaktionnen.

 

Medien, die sich auf keine merkwürdigen „Geschäfte“ einlassen, kommen so ebenfalls in den Generalverdacht, die Berichterstattung pink „einzufärben“.

 

Wir fordern nun die sofortige Offenlegung aller dieser oder ähnlicher abgeschlossener Verträge und wir fordern eine sofortige Beendigung dieser Machenschaften!

 

 

 

taktisch oder strategisch wählen

taktisch wählen ist nicht wie schach spielen – sondern eher so wie knobeln.

oder so wie früher in einem hinterzimmer im 2. hieb, stoss spielen

 

die besseren „betrüger“ werden dabei gewinnen.

 

beim schach spielen gibt’s genaue regeln und vorgaben, welche figur welchen zug machen kann und wo die dann landen könnte.

es ist also möglich mit ein bissl hirnschmalz vorauszuplanen was passieren könnte, wenn ich eine meiner figuren bewege.

 

ich könnte also – theoretisch - zb einen bauern opfern, um den könig abzusichern!

kurzfristig halt.

und die nächste wahl ist eh noch weit weg.

wer weiss, obs da den könig überhaupt noch gibt.

 

das problem beim wählen ist halt, dass ich nicht nur einen mit(gegen)spieler hab, sondern deren viele.

ich müsste also bei meinem zug nicht nur die züge eines mitspielers, sonderen die von noch vielen vielen anderen menschen mitdenken und in meine taktischen überlegungen miteinbeziehen.

da wären dann selbst bobby fisher, juri kasparow oder der berühmte deep blue überfordert.

 

dabei ist das grösste problem aber, dass es ja gar keine verlässlichen regeln gibt.

weder davor – und schon gar nicht danach.

der grossteil der sachen, die vor dem 11. oktober versprochen werden, sind am 12. schon wieder makulatur.

wie oft haben wir wähler uns schon über gebrochene wahlversprechen geärgert?

 

ich weiss beim schachspielen ganz genau, was nach einem zug von mir alles passieren kann – theoretisch halt.

und theoretisch weiss ich das natürlich auch beim wählen, was nach der stimmabgabe und der auszählung alles passieren kann.

nämlich alles!

nur glauben wollen das die wenigsten.

weil viele wollen jetzt gern glauben, dass der häupl sein versprechen hält und die spö nach der wahl keinesfalls eine koalition mit den effen eingeht.

aber genauso gut wissen alle, dass die roten in den letzten jahren weltmeister im brechen von gegebenen versprechen sind.

sie schaffens ja sogar im liegen noch umzufallen.

wir  wissen vor der wahl ja auch noch gar nicht, ob nicht der häupl nach der wahl nicht überhaupt geschichte ist.

und dann vielleicht die ludwig-partie die handlungsmacht in der sp übernimmt.

weil der ja schon irgendwie gerne bürgermeister werden will.

da ist ihm sicher auch der gudenus als vizebürgermeister recht.

 

das einzige, was wir wirklich wissen ist, dass da einige mit vehemenz und allen – auch unredlichen – mitteln zu den futtertrögen drängen bzw. ihre plätze behalten wollen.

 

die chancen mit taktischem wählen also ein ergebnis zu erzielen, das meinen wünschen entspricht sind also nicht wirklich sehr gross – wahlen sind halt kein schachspiel.

  

und rein prinzipiell stell sich halt auch die frage ob es einfach genügt GEGEN was oder wen zu sein?

 

reicht es, gegen strache zu sein?

das sind mit ziemlicher sicherheit 70 % der wähler.

und dann?

 

dann haben wir die nächsten 5 jahre wieder die ganze freunderlwirtschaft die wir schon die letzten jahre haben.

einen korruptionssumpf im wohnbau, inserate für die schundblattln in unverschämtem ausmass, steigende arbeitslosenzahlen, kürzung von sozialleistungen, gebührenerhöhungen und und und  …

 

eine taktische stimme für spö oder grün bedeutet letztendlich nur, dass diese dann ihr wahlergebniss ja dahingehend deuten, ohnehin alles richtig gemacht zu haben und änderungen in ihrer politik ohnehin nicht notwendig sind.

also weitermachen wie bisher.

 

das wird dann aber definitiv dazu führen, dass in 5 jahren auch das ganze taktische wählen nix mehr nutzen wird.

 

viel besser als taktisches wählen wäre – wenn schon unbedingt irgendwelche spielchen gespielt werden müssen – strategisches wählen.

 

um beim schach zu bleiben – nicht unbedingt jetzt einen bauern opfern um kurzfristig einen ohnehin fallenden könig zu schützen – sondern darauf schauen, dass aus dem bauern demnächst eine dame wird und somit langfristig das spiel gewonnen werden kann.

 

wien anders ist bei dieser wahl der bauer, der bei vielen – wider besseren wissens um programm und anständigkeit – geopfert werden soll um könig häupel eine galgenfrist zu verschaffen.

 

strategisch wählen bedeutet also eine sicht über den 11. oktober hinaus zu haben und dafür zu sorgen, dass es links der spö mit wien ANDAS wieder eine starke soziale und anständige stimme gibt die auch langfristig für die würde der menschen und eine gerechte gesellschaft eintritt.

 

 

 

 

 

Wo sind meine 50 Tausender?

Die Vertriebenen- und Flüchtlingsdebatte dominiert derzeit so ziemlich alles.

Für den Wahlausgang in Oberösterreich – und wohl auch in Wien – ein entscheidendes Thema.

 

Da wird viel mit der Angst gespielt und diese auch bewusst geschürt, dass jene die da zu uns kommen, sich auf unsere Kosten einen Lenz machen wollen.

Und da wird unverhohlen argumentiert, dass es uns allen dann schlechter gehen wird.

 

Aber ist das wirklich so?

Ist es in Wahrheit eigentlich nicht ganz anders?

Ist es nicht viel mehr so, dass die vor Krieg, Mord und Totschlag flüchtenden Menschen auch noch argumentativ missbraucht werden, um davon abzulenken, wer wirklich die Verantwortung für Armut und Not in unserer Gesellschaft trägt?

 

Die Ungleichheit der Vermögensverteilung ist in Österreich relativ hoch und sogar noch weiter gestiegen.

Jeder Österreicher verfügt (statistisch) über ein Netto-Vermögen in der Höhe von € 48.416,-

 

Auf meinem Konto schauts aber ganz anders aus?

Und auf eurem?

Wer hat die knapp 50 Tausender, die ich angeblich habe?

 

Das sind die eigentlichen Fragen, wenn es um Armut und Benachteiligung geht – und nicht darum, warum Vertriebene ein Smartphone haben.

 

Und dann sollten wir uns fragen, wer Gesetze beschliesst, die diese Ungleichverteilung einzementieren bzw. noch fördern.

Also zb vehement gegen die Abschaffung des Bankgeheimnisses auftritt.

„Zufälligerweise“ jene, die am lautesten gegen Flüchtlinge auftreten und sich „soziale Heimatpartei“ nennen und für die „Leistungsträger“ eintreten.

Jene, die im nachhinein fragen „wos war mei Leistung?“ oder die mit Koffern aus Werbeagenturen bedacht werden.

 

Wir wollen das nicht mehr länger hinnehmen!

Gib am 11. Oktober deinem Protest eine soziale und anständige Stimme!

 

Wien ANDAS

 

http://derstandard.at/2000022950924/Oesterreicher-haben-mehr-Geldvermoegen-als-Deutsche

 

 

 

 

Angst essen Seele auf!

in diversen blogs - von kalina bis misik - wird in den letzten tagen vor der wahl nochmals kräftig stimmung gemacht.

die blanke panik schimmert da durch die zeilen der parteiischen schreiberlinge.

 

dabei wird es immer skurriler und kurioser.

 

angeblich muss man jetzt spö wählen um michael ludwig zu verhindern.

also eine stimme für die roten um einen roten zu verhindern.

 

gehts noch dümmer?

 

rot-grün macht also genau das gleiche wie die blauen - sie schüren ängste und verbreiten panik.

 

sucht man in all diesen pamphleten allerdings nach inhaltlichen argumenten, so sucht man vergebens. 

nix - nada - niente!

 

es wird natürlich nicht aufgezeigt, wie man in zukunft gedenkt, sich dem problem der arbeitslosigkeit und der damit folgenden armutsfalle zu begegnen.

kein wort über die wachsenden probleme am wiener wohnungsmarkt.

ansätze um den kommenden herausforderungen im pflegebereich zu begegnen sind ebensowenig vorhanden, wie die aussicht die strukturelle korruption in wien zu beenden.

 

die strategie, den "äusseren feind" zu bekämpfen, ist natürlich bequem und gut geeignet, von den eigenen fehlern, wie zb den rekordausgaben für inserate im boulevard, abzulenken.

 

wir sind uns sicher, dass viele wähler und wählerinnen von diesem "schmäh" mehr als genug haben und ihre stimme im sinne von anstand und sozialem gewissen verwenden und wien ANDAS eine chance geben in wien wieder soziale politik zu machen.






thank god - it´s friday


so, jetzt ist eine woche nach dem katastrophalen wahlergebnis vergangen.

so ganz hab ich den durchblick warum und wieso das so gelaufen ist, noch immer nicht.

und wahrscheinlich werd ich den wohl auch nie ganz kriegen.

 

aber es ist jetzt doch zeit ein bissl was dazu abzusondern.

weil eben freitag ist.

 

also erstens entschuldige ich mich bei all jenen, denen ich mit tiefster überzeugung mitgeteilt hab, dass wir eine echte chance haben in den gemeinderat einzuziehen.

so wies ausschaut, gabs die nie.

könnt ma also unter „wählertäuschung“ – wenn auch unwissentlich – einordnen.

sorry – wird nimmer vorkommen.

 

zweitens möchte ich meinen grant auf die kiffer loswerden.

die brauchen gar nicht mehr darauf setzen, dass sich eine politische organisation für ihre anliegen einsetzt.

weil wenn sie ganz offensichtlich nicht in der lage sind den arsch hochzukriegen um jene zu unterstützen (wählen), die aktiv an einer lösung ihrer probleme arbeiten, muss ich das einfach zur kenntnis nehmen und unter „vergebene liebsmüh“ verbuchen.

auch die ganzen bge-befürworter müssen sich da an der nase nehmen.

nur gscheit daherreden aber dann doch beim „kleineren übel“ das kreuzerl machen, wird nicht weiterhelfen.

(wenn mir das jetzt als wählerbeschimpfung ausgelegt wird – ja – das ist es auch!)

 

und drittens – und da kommt schon so ein bissl was von einem politiker zum vorschein, es könnt aber einfach auch nur an meiner rudimentär doch vorhandenen guten kinderstube liegen – möchte ich mich bei jenen bedanken, die mich persönlich (ein paar haben sich erbarmt und mir vorzugsstimmen gegeben) gewählt haben. und auch bei allen anderen die bei wien anders ihr kreuzerl gemacht haben.

 

ja und natürlich auch bei allen, die da mitgearbeitet haben.

da gabs schon einige, mit denen das richtig spass gemacht hat.

und auch einige, die mir richtig ans herz gewachsen sind.

aber natürlich auch ein paar, denen ich ordentlich auf den geist gegangen bin.

war in den meisten fällen nicht wirklich bös gemeint.

 

und was machen wir jetzt?

schau ma mal!

 

da wär einmal die frage, wie wirds mit wien anders weitergehen?

wirds ein österreich anders in irgendeiner form geben?

also ich vermute einmal schon.

beides.

aber wie das ausschauen wird, weiss ma natürlich noch nicht.

werden wir aus den gemachten fehlern lernen, oder wird sich wieder jemand finden, der glaubt, das rad neu erfinden zu müssen.

 

davon abhängig wird auch mein persönliches engagement mehr oder weniger gross sein.

das betrifft sowohl „anders“ als auch mein piratendasein.

aber ich werd euch das alles rechtzeitig wissen lassen.

also sobald ich selber was weiss.

 

für die allgemeinheit viel interessanter als mein persönlicher „werdegang“ ist wohl, was politisch jetzt so weiter passieren wird.

und da hab ich schon sehr viel mehr eine ahnung.

weil es wird so weitergehen wie bisher.

 

die grünen fangen ja jetzt sogar schon am tag nach der wahl an gegebene versprechen zu brechen und die dümmsten ausreden ever irgendwo hervorzukramen.

umfallen im liegen als politische disziplin.

so gesehen passen die grünen hervorragend zu den eh nicht roten.


wir werden uns weiter über die deppaten inserate in millionenhöhe ärgern und zornig werden über die systemische korruption in wien, die sich ganz besonders im wohnbau zeigt.

 

die effen werden weiter auf ihrer dummdreisten ausländerpolitik zu weiteren wahlerfolgen reiten, die schwarzen werden immer weniger und die neos werden dazu das kommunizierende gefäss sein – auch eine existenzberechtigung.

 

und wir werden bald wieder einmal ein „duell“ haben.

 

also ich muss schon sagen, dass ich mir da eigentlich lieber noch ein paar mal den  gary cooper und den ian macdonald reinziehen tät.

 

 

 

 

thank god - it´s friday

 

und wieder ist eine woche vergangen.

wieder ein bissl mehr zurück im wirklichen leben.

wieder zeit für die „unwichtigen“ sachen.

also job und vor allem privatleben.

 

der ärger und frust über das grausliche wahlergebnis wird ein bissl kleiner.

das unverständnis bleibt in einem gewissen ausmass.

aber ich bin ja schon alt genug um gelernt zu haben, dass ich nicht immer alles auch verstehen muss/kann.

so wirklich verstehen tu ich das mit den schwarzen löchern ja auch noch nicht.

 

apropos schwarze löcher:

da kommen doch glatt so sager wie „festung europa“

das ist schon ziemlich nah bei den unsäglichen stacheldrahtzäunen vom orban.

 

da fallen mir dann auch gleich die effen ein.

die rächer der was auch immer.

und da fällt mir dann auf, dass es plötzlich mit der abschaffung der bonzenposten vorbei ist bei den blauen.

weil so ein vizebürgermeisterposten der kann schon was.

vor allem bringt er einen haufen geld.

insgesamt ist der eine mille wert (ganz genau über die fünf jahre sinds 978.480,-)

und da sind dann die eventuellen gehaltserhöhungen in den nächsten jahren noch gar nicht drin.

ob das im sinne all jener ist, die da aus wut über die bonzen das kreuzerl bei den blauen gemacht haben?

aber irgendwie vermut ich, dass es mit den entsprechenden rechenkünsten eh nicht so weit her ist.

 

apropos geld.

die grünen haben vollmundig verkündet, dass sie die werbekosten halbieren wollen.

http://derstandard.at/2000024271952/Wien-Gruene-wollen-Werbekosten-halbieren

auch da hab ich eine vermutung.

das wird genauso viel oder wenig wert sein, wie das versprechen einer wahlrechtsreform vor fünf jahren.

oder das mit dem rücktritt.

oder das mit dem denkmalschutz in der hetzgasse.

oder ……

 

apropos grüne.

wie ist das jetzt eigentlich mit den frauen in der politik?

gilt das in oberösterreich nicht?

oder glauben die, das sie einen auf kavalier der alten schule machen müssen und einer frau eigentlich nicht zumuten können, so einen haufen bauernschädeln zu ertragen.

die roten haben da ja vorgemacht wie das in oberösterreich so der brauch ist.

 

apropos rote.

war da nicht einmal die zentralsparkasse?

und was ist da alles passiert, dass die jetzt als bank austria ihr kleinkundengeschäft so einfach verschärbelt?

flurbereinigung nennt man das.

da werden wohl ein haufen arbeitsplätze das zeitliche segnen.

was aber wiederum auch nicht soooo verwunderlich ist.

weil wer braucht schon noch einen wirklichen menschen, wenn er bankgeschäfte erledigt?

sowas mach ma doch in der zwischenzeit alles online.

und für bares gibt’s dann auch automaten.

 

apropos online.

auch der handel raunzt über umsatzrückgänge.

auch ka wunder.

wer von euch war denn in der letzten zeit einmal in einem reisebüro zum buchen?

vom buchhandel brauch ma eh nimmer reden und die sportartikelverkäufer sind die nächsten.

welche branche kommt dann?

 

apropos

wir feiern heuer ein grossartiges jubiläum.

die 40 stunden woche wird 40 jahre alt!

ist das nicht grossartig?

 

ich bin neugierig, ob wir da auch noch den 50er feiern werden.

 

aber ganz weit weg, hinter den 7 bergen oder so, da keimt hoffnung auf.

http://derstandard.at/2000024292654/Sechs-Stunden-Arbeitstag-Besser-gesuender-gluecklicher

die frage wird wohl sein, ob das ansteckend ist?

aber ich glaub, da werden wohl noch sehr viele apropos davor sein.

 

apropos.

das ist alles irgendwie in dieser woche passiert bzw. thematisiert worden.

und da wird dann mein frust und mein ärger gleich wieder grösser.

 

in diesem sinne:

bleibts gsund und lossts eich nix gfoin!

 

 

 

 

 

 


ich fordere einen eigenen schrebergarten für jeden (echten) österreicher!

 

wir bauen uns einen zaun!

wobei ich mich schon frag – einen für alle rund um uns herum?

der schrebergarten österreich?

 

also ich glaub, das funktioniert net.

 

weil wenn wir einen einzigen grossen zaun um unser wirklich überragend wunderbar schönes sauberes land bauen, dann muss ich ja mit all den vielen ganz lieben ganz schönen und ganz gscheiten menschen die ich eigentlich nicht leiden kann wieder miteinander hinter einem einzigen zaun leben!

wo komm ma denn da hin?

 

weil die, die den zaun bauen wollen, wollen ja, dass die, die sie nicht wollen, draussen bleiben aus unserem schönen gepflegten und ordentlichen garten. die sind ja vielleicht ganz anders „wia mia“.

was heisst vielleicht – die sind ganz sicher lauter verbrecher!

 

weil wenns nach mir ginge, wär ich schon sehr dafür, dass wir nicht nur einen, sondern viele zäune bauen. jedem geistigen gartenzwerg steht ein eigener zaun zu! der sollte dann auch soweit dicht sein, wie es der jeweilige zaunbauende gartenzwerg nicht ist.

 

weil wie komm eigentlich ich dazu, dass ich mich in einem einzigen grossen schrebergarten wieder mit all den idioten die da rumlaufen ärger.

weil wenn schon zaun, dann aber richtig.

 

wobei zaun ist ja eigentlich fast zu wenig.

 

weil durch so einen zaun kann man ja durchschauen.

dann tät ich all die vielen gartenzwerge ja erst wieder sehen.

und rüberreden könntens ja auch.

so eine schrebergartensiedlung gesamtösterreich wär ja eh net viel anders wie das was ma jetzt haben.

und so einen kleingartenobmann hamma auch irgendwie.

und kassiere und sonst noch einige ganz wichtige.

und auch welche, die sich um die zäune kümmern.

nennen tun sie sich halt anders.

 

drum sollt ma auch eine mauer bauen und keinen zaun.

 

weil dann wär auch die optische und akustische belästigung ein bissl in den griff zu kriegen.

warad dann vielleicht ein bissl viel schatten.

was aber auch wurscht wäre bei der geistigen umnachtung in der sich die zaunbauer ohnehin bereits befinden.

 

hier könnts euch übrigens anschauen, wies in den schrebergartensiedlungen so zugeht, wenns nur einen ganz normalen zaun gibt

 

https://www.youtube.com/watch?v=zzNEXSYK1LQ

https://www.youtube.com/watch?v=AhaEkT36N6I

https://www.youtube.com/watch?v=QSUxKfTSJUA

 

übrigens – da hätt ich noch was, woran klar ersichtlich ist, dass alle zäune und mauern letztendlich gar nix nutzen, wenns darum geht, dass sich ein paar von den ganz grossen zwergen ein bissl ein geld auf die seite räumen!

wahrscheinlich um in irgendeiner form an zäunen und mauern zu bauen.

 

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Diese-Firmen-verstecken-2-1-Billionen-Dollar-article16218636.html

 

weil (und das ist das letzte weil für heute) irgendwie schauts schon so aus, als ob es immer nur darum ginge, dass man die kleinen gartenzwerge gegeneinander ausspielt, damit die grossen in ruhe ihrer lieblingsbeschäftigung nachgehen können.

 

in diesem sinne:


bleibts gsund und lossts eich nix gfoin!


thank god - it´s friday

 

ich wollt heut eigentlich wieder was gscheites schreiben.

ich hab auch ein paar links (no na – mit rechts mag ich eh nix zu tun haben – so einen banalen schmäh schreib ich heut z´fleiss her!) gesammelt.

irgendwie lauter grausliche sachen.

also fast.

es sind auch ein paar gscheite sachen dabei.

 

aber dann hab ich bemerkt, dass heut ja der freitag der 13. ist.

und irgendwo auf facebook ist mir auch eine schwarze katze über den weg gelaufen.

da nutzts dann gar nix, dass ich heut schon einem rauchfangkehrer begegnet bin.

also so gesehen kann da heut gar nix gscheites rauskommen.

 

und soll ich mir die peinlichkeit antun, was bledes zu schreiben?

 

naja – peinlichkeiten sind mir ja eigentlich eh völlig wurscht.

manchmal machen die sogar richtig spass.

und blödheiten schreiben tu ich ohnehin die meiste zeit.

warad dann also eh alles ganz normal.

wie immer.

buisness as usual.

 

und genau da liegt der hund begraben.

irgendwie nervt dieses „es is eh alles wie immer und es ändert sich nix“ (wird man anhand der neuen rot/grünen koalition die nächsten fünf jahre ziemlich gut beobachten können) grad ziemlich.

also mich halt.

 

einerseits seh ich natürlich schon die notwendigkeit, immer und immer wieder auf all den unsinn der so tagtäglich produziert wird zu reagieren und darauf hinzuweisen, dass es ja schon möglich wär etwas anders und somit viel besser zu machen.

 

andererseits ist die gebetsmühlenartige wiederholung von „ma, san die deppat“ auch irgendwie ermüdend.

die mich aufregende schmerzgrenze wird immer weiter nach oben in richtung supergau verschoben.

des blede gschau von der mikl-leitner regt mi schon gar nimmer auf, sondern erfüllt nur noch meine erwartungshaltung.

 

aber was heisst das jetzt.

geht’s nur mir so?

und wenns nur mir so geht – warum grad mir?

 

und wenns net nur mir so geht, sondern ein paar anderen auch, heisst das dann auch was?

und wenn ja, was?

 

oder ist es vielleicht (hoffentlich) eh so, dass ich zu einer verschwindenden minderheit g´hör und die grosse mehrheit eh net schweigend ist, sondern eh nicht aufhört sich aufzuregen.

 

weil irgendwie gönn ich den ganzen idioten eigentlich nicht, dass sie tun und lassen können wie sie wollen, ohne dass sich jemand drüber aufregt.

das wär mir überhaupt nicht recht und tät mich wiederum sehr aufregen.

 

es geht also noch, dass ich mir aufreg.

ich leb also noch.

 

und wie ihr grad – so ihr bis hierher gelesen habt – mitkriegst, ist es mir auch nicht zu peinlich was blödes zu schreiben.

 

in diesem sinne

 

bleibts gsund und losst´s eich nis gfoin

 

 

ps:

hier übrigens die links die ich gesammelt hab

über jeden einzelnen könnt ich mich da auslassen.

 

was interessantes zur grundsteuer

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46285/1.html

 

über die diversen steueroasen und was da alles irgendwie nicht in ordnung ist

http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/international/4856935/Schattenfinanzindex_Schweiz-bleibt-Mutter-aller-Steueroasen

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/international/785285_G20-entgehen-Milliarden-durch-Steuertricks.html

 

auch im orf kommt schön langsam an, dass sich am arbeitsmarkt ein bissl was verändern wird

http://orf.at/stories/2308209/2308214/

 

unser kutscher möchte seinen job wechseln und macht einen auf hausmeister

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtpolitik/785480_Letzter-Nerv.html

 

und zum schluss eine leseempfehlung

für den artikel und in weiterer folge für das buch

http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_reflexionen/vermessungen/784493_Die-europaeische-Selbstbedrohung.html

http://derstandard.at/2000025546285/Tomas-Sedlacek-Unser-Glaube-an-das-Wachstum-ist-naiv

 

 

 

 

 

i love paris

jetzt is es grad einmal eine woche her seit vorigem freitag.

und irgendwie kann man diese woche gar keinen wochenrückblick machen, ohne über paris zu schreiben.

grad deswegen sollt ich mirs eigentlich verbeissen.

aber ich kann irgendwie nicht.

ist ja doch eine ziemlich arge gschicht.

dabei is eh schon so viel geschrieben.

auch von leuten, die sich eigentlich viel besser auskennen wie ich.

 

trotzdem gibt’s da dann viele fragen und eigentlich kaum antworten.

erwartets euch aber grad von mir keine tiefschürfende analyse.

dazu kenn ich mich eigentlich viel zu wenig aus.

und ich gesteh, dass meine ganz persönlichen reaktionen und gefühle a bissal ambivalent sind.

 

genau so planlos, wie ich eigentlich angesichs der anschläge in paris bin, werd ich da auch einfach drauf los schreiben.

 

was ma irgendwie so als erstes in den kopf kommen ist, war:

die nsa, der bnd, der mi6, der mossad und wie die alle heissen, wissen, wann und wo ich mein „geschäft“ verrichte, womöglich auch noch, wie das aussieht, aber da habens vorher nix gewusst?

wozu sind die dann gut?

zum krenreiben?

 

und woher haben „die“ – also der daesh – die waffen und das ganze geld?

inwieweit sind da die saudis und die ganzen anderen scheichs beteiligt?

und warum kann man denen nicht einfach den geldhahn zudrehen.

wie ist das mit den banken und der geldwäsche?

wieso können die noch immer öl fördern und vor allem verkaufen?

verkaufen wir denen um das geld, dass wir ihnen für ihr öl zahlen die kalaschnikows mit denen sie dann bei uns auf konzerten herumschiessen?

wie deppat warad denn das?

 

und dann les ich auch immer, wie ungerecht und politisch unkorrekt es ist, wenn ich mich zwar von den anschlägen in paris berührt fühle, aber über die anschläge in beirut, bagdad und sonst noch überall kein wort verliere.

mag schon sein.

ist aber trotzdem so, dass es mich halt betroffener macht, wenn das sozusagen „bei uns“ passiert.

bin ich deswegen ein schlechter mensch?

 

und ich kann mich auch noch an den terror der raf, der brigate rosse, der ira usw. erinnern.

ich war einmal zufällig in heathrow, wie die einen verdächtigen koffer gefunden und „gesichert“ haben.

das war gar net lustig.

das war aber trotzdem irgendwie anders.

die angriffe waren immer irgendwie politisch erkennbar auf „verantwortungsträger“ polizei oder so irgendwie.

aber jetzt?

im büro, beim kaffee, im konzert – einfach immer und überall!

 

mir ist auch bewusst, dass „die“ sich hauptsächlich gegenseitig abschlachten.

sunniten gegen schiiten gegen aleviten usw.

ein bissl ist das wie bei uns vor 500 jahren im 30 jährigen krieg.

müssen wir uns jetzt auf 30 jahre terror einstellen?

büssen wir jetzt für die unguten sachen der kreuzritter vor 1000 (tausend!) jahren?

 

ich glaub, ich hab diesbezüglich kein schlechtes gewissen.

und ich seh auch überhaupt nicht ein, warum ich (also im sinne von uns allen) dafür leiden soll.

 

ja, ich weiss schon, da war der krieg in afghanistan, im irak, der putsch im iran usw.

trotzdem fühl ich mich nicht schuldig!

 

und ganz ehrlich – ich mag mir nicht das büsserhemd anziehen und asche aufs haupt streuen.

und ich mag mich auch überhaupt nicht erschiessen lassen!

 

aber was mach ma dagegen?

dass das mit der überwachung und den geheimdiensten net funktioniert, ist augenscheinlich.

ich les in der zeitung, dass sich plötzlich viele wiener waffen kaufen.

das ist irgendwie auch ziemlich deppat.

den show-down am ok-carol wird’s mit den djihadisten net spielen.

 

bomben mit der aufschrift „with love from paris“, sind irgendwie auch ein ungeeignetes mittel, um ein paar wahnsinnige verbrecher mitten unter uns daran zu hindern sich selber in die luft zu sprengen.

 

andererseits glaub ich auch nicht, dass eine appeasement-politik diese idioten zur einsicht bringt.

das hat noch nie funktioniert.

wenn das nazis wären, tät ma auch überhaupt net freundlich sein zu denen.

und irgendwie sind das auch nix anderes als nazireligionsfaschisten!

 

also was mach ma jetzt dagegen?

 

ganz ehrlich – ich hab keine ahnung!

aber wenn mir was einfällt, lass ich es euch wissen.

 

in diesem sinne und heut ganz wichtig

bleibts g´sund und lossts eich nix gfoin!

 

 

 

 

die g´schicht vom zielpunkt


jetzt hats den zielpunkt auch ereilt!

 

ich kann mich ja irgendwie an viele erinnern dies erwischt hat.

grosse, wie den konsum zb und viele viele kleine.

und es ist davon auszugehen, dass es noch viele viele erwischen wird.

 

ich ghör ja nicht zu jenen, die mit verklärtem blick immer „früher war alles besser“ von sich geben.

im gegenteil.

 

aber …

 

wie ich so ein kleiner bub war, hats bei uns im haus den zingl, einen „gemischtwarenhändler“, bei dem man so von der schuhpaste bis zum kaffeehäferl alles gekriegt hat, gegeben.

daneben war ein fleischhacker. der hatte im hof seine werkstatt und das geräusch vom knochenschneiden werd ich mein leben lang nicht vergessen.

und wenn ich was einkaufen war, konnte man das anschreiben lassen und ich hab noch ein blattl extrawurscht dazugekriegt, weil ich so ein liaba bua war (ja – war ich. auch wenn das heut kaum noch jemand glaubt).

noch ein geschäft weiter war ein zuckerlgeschäft. die bensdorp-schokolade für einen schilling und ein stolwerck hat zehn groschen gekostet.

da bin ich auch manchmal eingefallen und hab meine irgendwie zusammengeschnorrte barschaft in süsse träume verwandelt.

und am eck war ein wirtshaus.

da war auch der sparverein.

da war am freitag immer einzahlung.

und natürlich hat ma da auch ein achterl trinken können.

also ich nicht – ich war ja ein kleiner bub.

ich hab an almdudler gekriegt.

(da muss jetzt eine kleine zwischenbemerkung her, weil es ist für mich irgendwie schon erstaunlich, dass es den almdudler noch immer gibt)

und die stemmer waren auch da.

die haben an dicken bauch gehabt und haben so allerlei gestemmt.

 

so schräg vis-a-vis, über der grossen strasse – weil für mich als kleiner bub war die klosterneuburger strasse eine ziemlich grosse strasse – war die navratil.

die hat wirklich so geheissen und war die greisslerin.

auch da durfte ich (und da war ich als sechsjähriger ziemlich stolz drauf) allein einkaufen gehen. brot, milch, zucker, mehl, was ma halt so braucht.

und auch da hat ma anschreiben können, wenns am monatsende ein bissl eng worden ist mit den hart verdienten schillingen.

 

warum ich euch das erzähl?

naja – der zingl war der erste, dens dann erwischt hat.

also nicht den zingl persönlich, der ist einfach in pension gegangen.

aber halt das gschäft.

da ist dann sowas wie ein supermarkt reingekommen.

einer der allerersten in wien.

billiger laden.

und der chef von dem supermarkt ist dann immer zu meiner mutter gekommen und hat sich einen besen ausgeborgt damit er zusammenkehren kann.

meine mutter war ja die hausmeisterin.

also besenbeautragte.

(wieder so eine zwischenbemerkung: hausmeisterInnen wie meine mutter wünscht sich auch der häupl wieder – die ist für die spö kassieren gegangen und hat im parteibüchl die marken gepickt)

in der zwischenzeit haben sowohl meine mutter, als auch der zusammenkehrer, der dann später ziemlich reich geworden ist, das zeitliche gesegnet.

der billa ist natürlich auch nimmer in dem kleinen geschäft in dem haus.

der ist dann später in ein viel grösseres lokal in der klosterneuburger strasse umgezogen.

nämlich in das ehemalige friedensbrücken-kino.

aber die gschicht mit den kinos ist eine andere.

die erzähl ich jetzt nicht auch noch.


ich glaub, ich brauch auch nicht erzählen, dass es sowohl den fleischhacker, als auch das zuckerlgeschäft nicht mehr gibt.

die navratil natürlich auch nicht.

und statt dem wirten ist jetzt eine filiale der raiffeisenbank am eck.

die raiffeisenbank gibt’s noch.

wobei wir arbeiterkinder ja immer zur zentralsparkassa gegangen sind um einen sparefroh zu ergattern.

die gibt’s auch nimmer.

 

und da wären wir endlich im jetzt und heute.

 

wie lang wird’s die raiffeisen noch geben?

oder den billa?

also in einer form, wie wir sie jetzt kennen.

 

früher, da war so ein „bankbeamter“ eine enorme respektsperson.

zu grössten teilen sind die bereits durch maschinen ersetzt worden.

aber nicht nur die kassierer – auch die trader.

und wie lang wird’s noch dauern, bis auch die kassiererIn beim billa geschichte ist?

 

allein 50.000 arbeitslose gibt’s im bereich handel.

da kommen jetzt die 2.500 vom zielpunkt dazu.

meistens frauen.

 

und die kriegen jetzt das gehalt und die sonderzahlung nicht ausgezahlt.

irgendwann zwar, vom insolvenzausgleichsfonds.

aber jetzt halt nicht.

dabei ist bald weihnachten.

und ich bin mir sicher, dass ganz viele von den betroffenen schon ganz wunderbare pläne hatten, was sie mit dem weihnachtsgeld nicht alles für die meist vorhandenen kinder kaufen werden.

oder wie damit das minus am konto wieder verkleinert wird und der stress a bissl nachlasst.

auch das ghört zum weihnachtsgeld und damit zum weihnachtsfrieden.

 

nix da.

mehr stress statt weniger!

 

das ist für mich eine der ganz besonderen grausligkeiten an der zielpunkt-gschicht.

 

natürlich ist es auch irgendwie ganz grauslich, dass der pfeiffer, der ja nicht grad zu den bedürftigen in diesem lande zählt, sich da nicht ein bissl was überlegt hat.

aber ich glaub, der wird auch keine schönen weihnachten haben.

wünsch ich mir halt irgendwie.

 

aber das sind halt so kleine persönliche empfindlichkeiten in dem grossen ganzen.

 

weil letztendlich ist das alles eine entwicklung, die ja nicht ganz überraschend kommt.

weder beim zielpunkt, noch bei der bank austria.

und bei denen, dies demnächst noch erwischen wird.

 

die reisebüros, die fotostudios, die plattengeschäfte (auch da hätt ich eine wunderbare geschichte zu erzählen – aber soviel zeit haben wir jetzt nicht), die buchhandlungen usw. usw. die hats alle schon erwischt.

die sportbranche ist die nächste, dies erwischen wird bzw. eh schon teilweise erwischt hat.

und viele andere werden da noch kommen.

 

man – und damit mein ich jetzt jene „menschen“ die aktuell die politik gestalten – müsste nur ein bissl die augen aufmachen, dann könnt ma ganz leicht sehen, dass da eine entwicklung im gang ist, die nimmer zum aufhalten ist.

und dann könnten sie sich überlegen, was zu tun ist, um so gschichten wie den zielpunkt, die unvermeidlich immer und immer wieder kommen werden, so zu gestalten, dass nicht die „kleinen leut“ drunter leiden und insgesamt ein bissl weniger stress haben.

tun sie aber nicht!

die machen einen arbeitsmarktgipfel.

das ist, wie wenn ich auf einen herzinfarkt ein pflaster draufpick.

wie mein kind noch klein war, hat das was gnutzt.

wurscht was weh getan hat – ein pflaster drauf und alles war gut.

 

aber bei dem auf unsere gesellschaft zukommenden multiorganversagen wird a so a pflaster nix nutzen.

 

nein, ich erzähl euch jetzt nix vom bedingungslosen grundeinkommen.

tuts lieber amal a bissl selber denken.

 

in diesem sinne

bleibts g´sund und lossts eich nix gfoin

 

 

der facebook-test

auf facebook macht grad so die runde, dass ma einen test machen kann, welcher hund ma is.

will i a hund sein?

eigentlich ned!

 

vor allem, muss ma sich anschauen, was dann da bei den diversen leuten rauskommt!

 

da wird dann so ein gstandenes mannsbild auf einmal zum tschiwawa (chihuahua – für alle die wienerisch nicht verstehen).

dabei findet den eigentlich kaum jemand niedlich und süss.

 

eine durchaus nonkonformistische interessante frau mutiert zur faden schäferhündin mit der haupteigenschaft unkompliziert.

als ob irgendjemand drauf wert legen tät, dass frauen unkompliziert sind.

reichts nicht, dass die männer in ihrer unkompliziertheit diese dann so kompliziert ausleben, dass sich wieder keiner auskennt?

 

wer weiss, welche eigenartigkeiten da noch so rauskommen.

da wird am end noch ein couchpotatoe zum windhund mit der eigenschaft läufig.

oder – was zumindest teilweise eh noch a bissl passen könnt – so eine edeltussi zum königspudel, mit dem attribut intelligent (und tuts mir das jetzt nicht sexistisch auslegen – es gibt auch tusseriche).

 

aber das mit die hund ist ja nur einer von vielen tests.

welches auto zu einem passt zb (ich sags gleich offen und ehrlich – zu mir passt ausschliesslich ein käfer-cabrio – und das weiss ich auch ohne test).

 

da gibt’s auch einen test, welche farbe man/frau ist.

auch da hab ich nix getestet.

weil da könnt ja rauskommen, dass ich blau oder braun bin.

na das wär dann ja der supergau.

wo doch eh a jeder weiss, dass ich rot bin.

aber halt auch nur irgendwie, weil ich ja auch irgendwie violett bin.

(da sehts auch gleich, dass das alles sehr kompliziert ist und ich in keiner weise als schäferhund durchgehen tät.)

 

apropos violett.

stellsts euch vor, bei so einem erzrapidler tät rauskommen, dass er violett ist.

und das steht dann auch noch auf facebook, wo das alle sehen.

den tätens beim nächsten spiel auf der hardcoretribüne lynchen.

 

also so summa summarum kann ich euch nur raten, lassts die finger von solchen tests.

auch, wenn das vielleicht im ersten anschein soooo lustig ist.

 

also jetzt net unbedingt, weil ihr da a angst kriegen solltets, dass ihr auf der westtribüne unter die räder kommts.

 

viel eher ist es ja so, dass mit diesen tests persönliche daten (in dem fall halt wünsche und charaktereigenschaften) gesammelt werden und damit profile erstellt werden.

und mit dem tuns euch dann ganz gezielt werbung reindrücken.

 

jetzt hör ich schon „is ja wurscht – ich lass mich von der werbung eh net beeinflussen“.

na gut – soll mir auch recht sein.

 

aber es könnt ja sein, dass es einmal nicht nur um werbung geht, sondern irgendwelche anderen sachen.

also zb politische meinungen.

 

und wenn euch das auch net interessiert – weil ihr ja eh nix zum verbergen habts – dann hab ich noch einen ganz profanen grund für euch, solche gspasseteln nicht mitzumachen.

 

den schnöden mamon.

weil mit all dem, was ihr da so frei und locker von euch hergebts, macht irgendjemand ein gschäft damit.

und da denk ich mir dann schon – das sind meine daten!

wenn ich die hergeb und jemand schon was dafür zahlen will, dann sollt schon ich des gerstl kriegen und sich ned wer anderer damit a goldene nasen verdienen.

so selbstsüchtig bin ich glatt – nix  unkomplizierter schäferhund!

 

apropos – da wären wir wieder beim hundethema.

 

ich verrat euch jetzt, was ich für ein hund wär.

weil ich weiss das auch ohne test ganz genau.

i warad ganz unzweifelhaft ein hush puppie

(für alle, die sich nimmer an diese schuhwerbung erinnern können – ein basset hound)

 

kla, dick, kurze haxen und störrisch!

 

in diesem sinne:

bleibts g´sund und losst´s eich nix gfoin

 

 

https://www.youtube.com/watch?v=8EXDHBXaEN8

 

es kann nicht sein, was nicht sein darf

heute hab ich noch eine kleine nachtragsgeschichte zum wahlkampf von wien anders.

 

weil unser wahlkampf war vieles verschiedenes.

anstrengend, ernüchternd und mit sehr viel persönlichem einsatz geführt.

und ich glaub, die meisten von uns, die da so auf der strasse gstanden sind, können da interessante und auch lustige gschichten erzählen.

 

das hier ist eine davon.

eine, von der ich eigentlich auch nix weiss, weil ich ja nix wissen darf und angeblich eine, wie sich euch am schluss der geschichte eröffnen wird, die nie stattgefunden hat.

das hamma amtlich.

was auch wichtig ist, weil sie ja auch nie hätte stattfinden dürfen.

 

alsdann:

 

da gabs so eine gruppe an aktivisten, die sich verschiedene sachen überlegt hat, um medial aufmerksamkeit für wien anders zu generieren.

und da gabs dann die idee, aufs rathaus eine wien-andas fahne zu hängen.

 

irgendwo eine fahne aufzuhängen wär an sich noch nix besonderes.

hängt ja bald amal irgendwo eine fahne.

und es klettert auch bald amal irgendwo auffe.

 

aber nicht so aufs rathaus.

dieses gilt nämlich in diesen kreisen – also bei denen die den drang ham irgenwo raufzukraxeln – als „unbekletterbar“

jetzt ned unbedingt, weil das so schwierig ist – das angeblich auch – sondern, weil das rathaus als das bestbewachte gebäude der stadt gilt.

 

irgendwie hat sich dann die idee mit dem rathaus doch herumgesprochen und für ein paar von diesen burschen war das ganz offensichtlich eine besondere herausforderung.

die city ninjas

die haben sich dann auch gemeldet und gemeint, sie könnten das.

gegen einen angemessenen unkostenbeitrag.

 

nachdem also geklärt war, dass es jemanden gibt, der das kann und wir handelseins geworden sind, ist das konkret geworden.

 

wir brauchen also eine fahne!

so a ganz normale fahne könn ma net aufs rathaus hängen.

das muss schon eine grosse fahne sein.

sonst sicht ma ja nix.

 

also gut – eine grosse fahne.

so richtig grosse fahnen gibt’s aber net so einfach zum kaufen.

und so sonderanfertigungen dauern ewig und kosten ein heidengeld – das ma net ghabt ham.

und das ganze unter zeitdruck, weil die fahne ja zum wahlkampfauftakt – also zum volksstimmefest hängen soll.

 

die einzige möglichkeit war, zwei „konfektionsfahnen“ in der grösse von 2 x 8 metern zu bestellen und zusammenzunähnen.

gesagt  - getan.

 

und jetzt stellts euch einmal vor, wie zwei so riesendinger in einem verschwiegenen hinterzimmer von einem helferlein mit einer ganz normalen nähmaschine zu einem einzigen teil vernäht werden.

 

an dieser stelle recht herzlichen dank für das erfüllen dieser herkulesaufgabe.

 

und dann wars soweit.

die nacht der beflaggung.

weil am tag hättens uns das ja ned tun lassen.

 

mit den ninjas wurde über dunkle kanäle ein konspirativer treffpunkt vereinbart.

um 3.00 in der nacht in einer dunklen gasse im 8. bezirk hinter dem rathaus.

 

und ab da wird’s jetzt richtig spannend.

 

ich steh also vor dem vereinbarten haustor.

finster is es.

und dann kommt einer.

da irgendwie ganz klar ist, dass das an diesem ort und zu dieser zeit kein zufall ist, geben wir uns zu erkennen.

„er“ ist der kontaktmann der ninjas, der einmal checkt, ob eh alles passt.

also ob die fahne da ist und ob die vereinbarte summe in bar vorhanden ist.

ich zeig ihm also das kuvert mit der marie und das packerl mit der fahne.

er ist zufrieden und greift zum handy.

 

es dauert net lang

und wie in einem schlechten film tauchen dann erst schemenhaft und dann immer deutlicher 3 gestalten in der nacht auf.

die waren aber sowas von schwarz gekleidet.

mit kapuzen und gesichtsvermumung.

wortlos haben sie sich dann das packerl mit der fahne geschnappt und sind so leise verschwunden wie sie gekommen sind.

 

bezüglich bezahlung war vereinbart, dass das kuvert mit dem geld beim kontaktmann kriegt, der bis ende der aktion bei mir bleibt.

 

jener hat übrigens dann auf nachfrage gemeint, ich soll „dude“ zu ihm sagen.

 

jetzt sind wir also dagstanden in der finsteren nacht in der finsteren gassen, der dude und ich.

 

was macht ma um diese zeit in dieser gegend?

wir jedenfalls sind ins prückl gegangen.

kennts ihr des prückl?

kennts ihr des prückl um diese uhrzeit?

egal – das wär eine ganz andere gschicht.

 

also sind wir da so im prückl gesessen – er mit einem bier und ich mit einem grossen schwarzen – und haben geplaudert.

er ist einer, so hat er erzählt, der illegale raves veranstaltet.

auch spannend.

 

aber lang hats nicht gedauert, hat der dude eine nachricht aufs handy bekommen

„wir sind drin“

 

also zahlen und auf zum rathaus.

und da ist uns dann gleich einmal aufgefallen, dass auffallend viel blaulicht unterwegs war.

hab ich mir aber noch nix gedacht dabei.

der dude schon.

der is a bissal nervös geworden.

 

also vor zum rathausplatz.

da war natürlich noch nix zu sehen.

ausser, dass die „rathauswache“ die sich später als rathausfeuerwehr herausgestellt hat, vor der tür war.

und die sind dann, wie sich im lauf der restlichen nacht herausgestellt hat, auch alle halbe stunde mit starken taschenlampen rund ums rathaus und haben die fassade abgesucht.

 

irgendwann im laufe der nacht sind dann noch der sebastian – der sich um die eventuell zu erzielende öffentlichkeit kümmern sollte – und der florian – der den erfolg der aktion fotografisch dokumentieren sollte – auch auf der bildfläche erschienen.

 

ich geb zu, ich bin a bisserl nervös geworden.

weil es is immer später – also früher – geworden und es hat sich nix getan.

ich hab den dude genervt.

der hat sich dann auch verzogen.

mit dem geld!

 

haben die mich gelinkt?

keine fahne am rathaus und geld futsch?

und ich steh jetzt da als depp?

 

um 4.22 hab ich dann vom dude ein sms gekriegt.

oiso des wird auf jedenfall noch aufghängt – aber angeblich ist es grad kritisch

 

wir drei – der sebastian, der florian und ich – haben uns dann, um nicht zu sehr aufzufallen und auch um eine gute kameraposition zu haben, vis-a-vis vom rathaus zum burgtheater gestellt und das weitere geschehen beobachtet.

dabei hats ausser der rathauswache gar nix zum beobachten gegeben.

 

die sind brav halbstündlich ums rathaus.

um 5.30 – also kurz vorm hell werden wieder.

der florian hat seine kamera positioniert und immer wieder gschaut, ob er was sieht.

nix.

 

um 5.45 wieder ein sms vom dude

die fahne hängt – es wimmelt aber nur so von securities.

 

und wirklich – durch das objektiv der kamera war trotz dunkelheit zu erkennen, was mit freiem auge erst minuten später sichtbar war.

die wien anders flagge am rathaus!

von minute zu minute deutlicher war sie deutlicher erkennbar.

bis sie dann im sonnenaufgang ihre volle pracht entfalten konnte.

schön hat das ausgschaut!

 

von den ninjas war die ganze zeit über weder was zu sehen noch zu hören.

mit viel phantasie haben wir nach dem beflaggen einen schatten am rathaus entschwinden sehen.

 

etwas mehr als eine halbe stunde ist unsere fahne dort gehängt.

dann ist die feuerwehr aufgetaucht und hat sie wieder entfernt.

auch das konnten wir ganz gut dokumentieren.

 

ich bin dann nach hause gefahren duschen und frühstücken.

nochtschicht beendet.

 

der sebastian und der florian sind auch frühstücken – zum mc donalds.

sie wollten das ganze für die medien aufbereiten.

pressemitteilung und fotos verschicken.

und da wurden die doch glatt von der feuerwache und der polizei aufgehalten.

zur rede gestellt und die personalien aufgenommen.

aber die 2 haben ja von nix auch nur eine ahnung gehabt.

und ich war ja schon weg.

 

ich hätt ja übrigens auch von nix eine ahnung gehabt.

ich hätt auch nur so eine gschicht wie jetzt erzählen können, die mir jemand erzählt hat.

 

nachtrag:

ganz lustig ist auch, was sich dann noch so ereignet hat.

 

unser lieber peter hat nämlich folgendes mail ans rathaus geschickt:

 

Betreff: Fahne am Rathaus

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe kürzlich erfahren, dass eine Fahne von einer Partei auf dem Rathaus aufgehängt worden sein soll. Stimmt das oder war das eine Ente?

Falls ja, was passiert mit dieser Fahne, wie groß ist sie und kann man die kaufen?

Weiters würde mich interessieren, welche rechtlichen Schritte so eine Aktion nach sich zieht (ziehen würde)?

Mit freundlichen Grüßen

Peter Postmann

 

 

und er hat dann folgende, meines erachtens sehr amüsante antwort bekommen:

 

 

Sehr geehrter Herr Postmann,

uns ist keine Aktion in dieser Richtung bekannt. Sollten Sie Kenntnisse oder konkrete Hinweise dazu besitzen ersuche ich um Information.
Eine nicht genehmigte Beflaggung des Wiener Rathauses wird natürlich sofort entfernt.

In welcher Form rechtliche Schritte eingeleitet werden hängt von den Umständen einer nicht bewilligten Beflaggung ab.


Mit freundlichen Grüßen

Stefan Horak
Öffentlichkeitsarbeit

 

so schauts aus mit den subjektiven wahrheiten im bereich der rathausverwaltung.

es kann nicht sein, was nicht sein darf!

 

und genau deswegen ist es notwendig, dass es auch in zukunft wien anders gibt.

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

weil ja dann gestern in einer woche eh schon weihnachten is, wird’s höchste zeit, dass ich einen brief ans christkind schreib.

 

wenn sich jetzt einer von euch fragt, warum ans christkindl und ned an den weihnachtsmann, dann könnt ich das jetzt ganz locker mit „unseren werten“ erklären.

tu ich haber nicht.

weil das was derzeit so als unsere wertegemeinschaft diskutiert wird, is mir eh von vorn bis hinten ziemlich suspekt.

weil kann sich irgendjemand auch nur irgendwie vorstellen, dass meine werte mit denen vom kurz, der mikl oder so, auch nur irgendwas zu tun haben?

eben!

 

also warum ans christkindl?

 

naja - mich hat meine mutter schon immer vor so alten männern gewarnt, die sich kleine kinder auf den schoss holen.

kindervazahra hat sie solche männer genannt.

und das dürft sich bei mir im hinterkopf ein bissl eingeprägt haben.

und ausserdem gibt’s ja das gerücht, dass er nächtens durch rauchfänge in fremde wohnzimmer einsteigt.

angeblich bringt er ja was - aber wer weiss - vielleicht nimmt er ja doch was mit.

dann hat er ja auch eine rote nase und schreit so ganz unvermittelt „ho ho ho“!

das sind irgendwie eindeutige indikatoren für übermässigen alkoholkonsum und lässt darauf schliessen, dass er durch zu grossem konsum von punsch oder glühwein nimmer ganz bei sinnen ist. also wär anzunehmen, dass er von meinen wünschen was durcheinander bringt und das wär mir auch irgendwie ned ganz recht.

 

wobei ja auch das mit dem christkindl ned so ganz unproblematisch ist.

also irgendwie ist ja die geschlechtlichkeit von diesem eigenartigen wesen ned ganz geklärt.

weil eigentlich müssts ja - so man all den geschichten von der stillen heiligen nacht glauben schenken kann - ein buberl sein.

aber irgendwie schauen die ganzen christkindeln ned aus wie buberln, sondern eher so wie blonde mäderln.

und wenn i mir jetzt was von kleine blonde mäderln wünsch, hab ich am end auch gleich a so a schlechte nachred wie der weihnachtsmann.

 

also is mir diese androgynität bzw. sprachliche sächlichkeit von das christkind eh sehr recht.

da kann ich dann ganz ungehemmt mein wunschzetterl ans christkindl schreiben.

 

da wär aber noch was.

früher - also viel früher - wie ich selber noch so a kindl war, hat ma ja sein brieferl ins fenster gelegt und gehofft, dass es abeholt wird.

was ja auch dann meistens - bei mir daheim - immer der fall war.

und drum hats auch immer die hoffnung gegeben, dass das was da geschreiben und gewünscht wurde, auch erfüllt wird.

ned immer, aber doch sehr oft, is dass dann auch wirklich unterm christbaum gelegen.

 

heutzutag leg i mein wunschzetterl ned ins fenster, sondern stells ins facebook oder auf meinen blog und tuas zwitschern. da wird’s dann zwar mit ziemlicher sicherheit gelesen, aber ob ich von all dem was ich da so aufschreib auch irgendwas unterm tannenbaum finden werd?

 

wurscht. ich mag euch jetzt nicht länger auf die folter spannen und drum hier mein brief ans christkind.

 

liebes christkind!

 

ich wünsch mir als erstes was, was sich eh alle wünschen und was man sich halt so vom christkindl wünscht - den weltfrieden.

und da gehört auch dazu, dass alle, also wirklich alle und auch die, die da in scharen auf dera welt noch dazu kommen, was zum beissen haben.

und a feste behausung.

und wenns dann im winter wieder kalt wird sein - weil ich wünsch mir ja auch, dass du dich um das klima kümmerst - dann solltens auch alle was zum heizen haben, damit sie nicht frieren.

 

ich tät mir dann noch wünschen, dass sich unsere politiker ein bissl bei der nasn nehmen und ein bissl mehr an die menschen denken und ned nur an konzerne und geld und gesetze und vor allem nur die nächste wahlumfrage im kopf haben.

 

von de leit tät i ma wünschen, dass sie sich beim wählen ned grad so in die hosn scheissen wie bei de letzten wahlen in der steiermark, in oberösterreich und in wien.

i tät ma wünschen, dass die leit mitkriegen, dass es mit dem dauernden gegeneinander aufhetzen ned geht, sondern, dass wir mehr ein miteinander brauchen.

 

für meine lieben freindinnen, freind und leser wünsch i ma, dass sie gsund bleiben.

und a sonst so alles ganz leiwaund wird.

 

und weil ich jetzt so wunderbar altruistisch war beim wünschen, wünsch ich mir auch noch was für mich.

ja eh - gesundheit für mich und meine liebsten.

und alt werden - am besten gemeinsam mit meiner frau.

und so.

 

aber so ganz profan, tät ich mir auch noch einen maserati wünschen.

einen quattroporte wenns gingat.

oder ein cabrio wär mir auch noch recht.

 

und wenn sich das nicht ausgeht, weil weltfrieden und so, täts auch ein käfer-cabrio.

in sonnenblumengelb bitte!

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

 

 

eine weihnachtsvision

es war einmal.

 

falsch!

 

 

es wird einmal sein ist in dem fall richtiger.

nämlich weihnachten in einer nicht allzufernen zeit. 

 

dann heisst´s aber nicht mehr weihnachten, und es wird auch nicht mehr einen heiligen abend geben, sondern einen mega event - die cross-over-x-mas-party!

die beginnt unmittelbar nach dem sommerurlaub, um den stressspitzen die spitze zu nehmen und gleichmässiger aufs jahr zu verteilen.

 

licht ins dunkel wird von tungsram und osram mittels bunt blinkender led-lichter gesponsert! 

allerorts läuten stündlich die handys, smartphones, oder wie immer diese dinger dann heissen - gleichzeitig und geben jingle bells zum besten.

alle heben ab und wünschen sich kollektiv „merry christmas“.

 

daraufhin erscheinen am bildschirm abwechselnd:

- george michael, nach einem spitalaufenthalt verjüngt und wieder mit wham-haarschnitt, der outdoor von den letzten weihnachten singt

- der papst (besser gesagt die afroamerikanische päpstin), die ihr handy küßt und die pille an die armen (ja, arme wird’s auch in ferner zukunft noch geben) verteilt, 

- osama bin laden vor einem bild der freihheitsstatue, in uncle sam-pose, auf einem stars and stripe-gebetsteppich, der ein gebet für den weltfrieden spricht,

- hc strache, hand in hand mit slowenischen kindern und bastelt ortstafeln.

 

kaum ist das picture-message-service beendet setzen die schneekanonen ein und lassen es rieseln. bunt! 

zum essen gibt’s karpfen-sushi mit pommes und guacamole. als nachspeise litschi-mango-tiramisu. als getränk wird dunkles wasser mit kaffeegeruch serviert.

aber zum essen kriegen nur jene, die eine rote zipfelmütze mit blinkendem quasterl aufhaben. 

 

apropos.

jetzt werdet ihr vielleicht wissen wollen, wo der weihnachtsmann und das christkind geblieben sind.

also die gibt’s dann nicht mehr.

 

weil:

irgendwann ist man dann draufgekommen, wie das mit dem weihnachtsmann wirklich ist. gewundert hab ich mich eigentlich schon die längste zeit über ihn. da sitzt so ein alter mann mit dickem bauch und weissem bart und holt sich immer kleine kinder auf den schoss. schenkt ihnen zuckerln, aber dafür müssen sie schön brav (gefügig) sein. meine mutter hat mich immer gewarnt vor fremden männern mit einem derartig auffälligen verhalten. „kindavazahra“ haben wir solchene herren in meiner kindheit genannt.

 

ja und irgendwann im späten 21. jahrhundert hat man ihn dann eben erwischt. den weihnachtsmann.

wie er sich am christkind vergangen hat.

 

er hat das christkind geschwängert.

 

der weihnachtsmann ist/war ein bisexueller pädophiler!

 

da wars dann natürlich vorbei mit hohoho und mit der fröhlichkeit.

 

der rentierschlitten wurde eingezogen und rudy – the rednose ins gut aiderbichl ins ausgedinge geschickt!

das christkindl ist immer dicker geworden und die flügerl sind ihr abgefallen. durch eine ausgiebige psychotherapie hat sie die schwangerschaft gut überstanden und zwei gesunde, nichteineiige zwillinge zur welt gebracht.

 

in erinnerung an eine glückliche kindheit wurden die beiden ken und barbie genannt. die beiden haben dann die tradition ihrer eltern weitergeführt.

 

christkindbarbie lacht jetzt in roter spitzenunterwäsche und strapsen mit ihren blonden locken und den goldenen high-heels aus allen shopping-windows.

x-mas-ken trägt seinen waschbrett-ideal-körper nur verhüllt durch einen schwarzen latex-slip und behutet mit der obligaten roten zipfelmütze durch alle weihnachtsmärkte, verschenkt handschellen und lederpeitschen, singt „heller die schreie nie klingen“ und läßt es koks schneien.

eine zusätzliche aufforderung an die bevölkerung der allgemeinen turbo-punsch vernichtung nachzukommen.

der daraus resultierende rauschzustand hält bis zu den sommerferien an. 

und die nächste x-mas party kann beginnen.

 

in diesem sinne:

merry christmas baby

 

und no vüh wichtiger:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

 

 

 

 

 

 

 

pest, cholera, lepra oder typhus

und schon wieder ist freitag.

und das neue jahr wird alt und älter.

und es schaut schon genau so alt aus, wie das vorige.

was aber eh irgendwie zu erwarten war.

und was auch irgendwie wurscht ist.

 

genauso wurscht, wie die ganz wichtigen sachen, die sich da so in österreich tun.

 

weil:

da gabs doch gestern die grosse sensation, dass die wichtigste glatze österreichs nicht bundespräsident werden will.

wegen der lebensplanung warads – angeblich.

ned, weil er vielleicht doch nicht gewählt werden würde.

und a ned, weil so ein UHBP in wirklichkeit nix zu melden hat und der grösste sohn aus radelsbrunn damit so gar ned umgehen kann, wenn er ned wirklich wichtig ist.

ausschliesslich wegen der lebensplanung.

 

wirklich lustig an der gschicht find ich allerdings, dass sich die ganzen auskenner in der tweeterblase so ganz sicher waren, dass der pröll kandidiert.

ich glaub zwar nicht, dass er nicht antritt, damit er denen die lange nase zeigen kann – aber so als „ätsch – doch nicht“ amüsiert mich das schon.

 

jetzt braucht dann nur noch der vdb sagen, dass er eine andere lebensplanung hat, und dann steh ma da mit der griss.

die will ja wirklich.

so schnell wird aus der griss ein graus.

 

apropos graus.

da gibts ja auch das gerücht, dass die stenzel kandidieren wird.

dazu dann vielleicht noch den hundstorfer.

die wahl zwischen pest, cholera und lepra!

 

ich bin sicher, es findet sich auch noch jemand, der die typhus-rolle übernimmt.

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin

 

nachtrag:

nach der bekanntgabe der kandidatur vom vdb ist die auswahl wohl um einen schnupfen erweitert worden.

gsund ist das aber alles nicht!

   You want more and you want it fast                                          They put you down, they say I'm wrong                                                                    (rebel rebel)

sicher gab und gibt es musiker, die politisch eine grössere bedeutung haben (zb lennon oder neil young) bzw. politisch direkteren einfluss auf die gesellschaft haben.

 

trotzdem – und deshalb heute auch trotz montag ein posting – darf der „unpolitische“ einfluss auf gesellschaftliche veränderungen durch „pop“ nicht unterschätzt werden.

 

gerade jemand wie bowie war zeit seines lebens ein symbol für diese gesellschaftlichen veränderungen.

 

we will miss you – r.i.p.

 

 

 

 

 

a brave new world?

ich hät ja heut gern was gscheites über die zukunft gschrieben.

so was ganz was hochgstochenes, intellektuelles.

mit langen sätzen, vielen beistrichen und vielen fremdwörtern.

 

weil ich glaub ja, dass sich so rundumadum grad sehr viel und sehr schnell ganz viele sachen verändern.

 

in da arbeit zum beispiel.

http://derstandard.at/2000026900097/45-Prozent-der-heutigen-Jobs-durch-Roboter-bedroht

http://derstandard.at/2000028440120/Die-Karriere-Trends-2016

http://derstandard.at/2000028480144-628/Wie-der-Roboter-andere-Maschinen-verdraengt

und des könnt ganz bös ausgehen.

es könnt aber genauso gut ganz super für uns sein.

weil wenn die roboter die ganze hackn für uns machen, hätten wir dann wieder mehr zeit für die wirklich wichtigen sachen.

zb gherat ja ganz eindeutig viel mehr gschmust.

oder wir könnten uns mit an bier (oder anderen bewusstseinsverändernden substanzen) rund ums lagerfeuer setzen und was singen.

und wer ned singen kann, kann vielleicht gscheid daherreden.

und i könnt vielleicht a no stricken lernen.

 

ob des aber gut oder schlecht ausgeht, wird schon a a bissl von uns abhängen.

es gibt ja ein paar ideen, was ma da tun könnten.

und es gibt zum glück auch leut, die sich den kopf drüber zerbrechen, wie ma des anstellen, dass die roboter für uns alle hackeln und ned nur für a paar gstopfte, auf das de no gstopfter werden.

und wenn das auch noch ein weiter weg ist, könnt das eventuell so ausschauen

http://www.grundeinkommen-hamburg.de/journal/impulse/Kommunalpolitische_Zugaenge_zum_Grundeinkommen.php

 

ja, solche gscheiten sachen wollt ich heut lang und breit und detailliert schreiben.

 

und dann hab ich gestern abend leider fernseh gschaut.

 

weil was nutzt das, wenn ich was so ganz gscheites schreib und es interessiert eh keinen – ned wegen der langen sätze, der vielen beistriche und so, sondern, weils überhaupt nur mehr ein thema gibt.

(ist das nicht auch eine wunderbare ausrede dafür, dass ich des eh ned so obergscheid hinkriegen tät wie das viele andere eh ganz super und viel besser zsammbringen)

 

es geht immer und überall nur mehr um die vielen menschen die vor mord und totschlag davonrennen.

verständlicher- und berechtigterweise davonrennen.

 

und natürlich sind diese vielen ...

– was und wie schreib i des jetzt am besten? weil wenn i schreib davongrennten oder daherkummanen, dann könnt das ziemlich schnell falsch verstanden werden. flüchtlinge oder asylwerber klingt dann schon wieder sehr nach terminus technicus. gäste gfallt ma irgendwie a ned. weil gäste tät ja irgendwie implizieren (jetzt hab ich doch noch ein paar fremdwörter untergebracht), dass die irgendwann wieder nach haus fahren. aber es is ja meistens so, dass de ka z´haus mehr haben.

ich werd die einfach als leut bezeichnen – so wia mia alle mitanander leut san.

... leut, ein nicht ganz unwesentlicher faktor bei der gschicht mit der hacken und die roboter.

weil immer mehr leut und immer weniger hacken lässt sich von einigen bösmenschen – früher ham die ganz einfach arschlöcher gheissen – wunderbar ausnutzen um unfrieden zu stiften.

 

wobei ich jetzt wieder beim fernsehen bin.

was da für blede gsichter ausalochen und bei jeder unpassenden gelegenheit den leut die ka zhaus mehr haben die schuld für alles mögliche geben, geht auf ka kuahaut mehr.

und i bin ma sicher, des wird sogar noch schlimmer.

 

wenn i ma anschau oder -hör, was der khol da grad von sich gibt, gibts da ned amal in ansätzen den versuch lösungen und möglichkeiten zu suchen und zu finden, damit ma alle miteinander guad auskommen.

na – z´fleiss wird g´husst.

und solchane wia den kerzlschlucker gibts an ganzen haufen – mit haufen könnt ma jetzt allerlei assoziieren – tu ich hier nicht – überlass ich euch!

 

i g´hör ja eigentlich zur „alles-wird-gut-fraktion“ aber wenn i dann auf alle sender nur mehr solchane gfrieser siech, kennt i ma a vorstellen, das net alles gut wird und krieg an richtigen grant.

 

und wenn i dann grantig bin, kann i schon gar nimmer was furchtbar gscheites schreiben.

 

i hab dann gestern die ganzen wichtigen unmenschen ausgschalten und mir an film vom montag geben.

cadillac records.

und i was jetzt wieder –

alles wird gut!

 

in diesem sinne:

bleibts g´sung und lossts eich nix g´foin!

 

 

 

von obergrenzen und untergrenzen

der ehrenwerte herr khol, seines zeichens bundespräsidentschaftskandidat, ist ja ein bekennender christ – römisch katholischer prägung.

so weit – so gut.

er fordert sogar „einen gottesbezug in der verfassung“

so weit – schon nimmer so gut.

und überhaupt ned gut:

er fordert bzgl der aufnahme von flüchtenden eine „kapazitätenorientierte richtschnur“.

#obergrenze will er lieber nicht sagen.

 

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/794842_Khol-fordert-kapazitaetenorientierte-Richtschnur.html

 

aber der herr khol war ja schon immer für ein einen „sager“ gut.

 

jetzt tät mich dann aber interessieren, wie er sich da rausredet.

weil der von ihm in die verfassung zu reklamierende sagt da folgendes:

„Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25, 40)

 

was der möchtegern, aber hoffentlich und wahrscheinlich eh doch nicht zukünftige bundespräsident da macht, könnt man ja schon fast als todsünde (zu den todsünden ein andermal mehr) einordnen.

wikipedia weiss dazu:

 

Papst Johannes Paul II. konkretisierte den Begriff Todsünde im Apostolischen Schreiben über Versöhnung und Buße in der Kirche Reconciliatio et paenitentia aus dem Jahre 1984 wie folgt:

Die Lehre der Kirche nennt „denjenigen Akt eine Todsünde, durch den ein Mensch bewusst und frei Gott und sein Gesetz sowie den Bund der Liebe, den dieser ihm anbietet, zurückweist, indem er es vorzieht, sich sich selbst zuzuwenden oder irgendeiner geschaffenen und endlichen Wirklichkeit, irgendeiner Sache, die im Widerspruch zum göttlichen Willen steht“.

 

und wenn man das ernst nimmt, was der papst da gesagt hat (der derzeitige sagt ja sogar noch viel andere sachen) könnts dann schon sein, dass der gute christ khol sich nahe am rande der exkommunizierung bewegt.

 

zumindest haben sich der caritas präsident, aber auch der oberhirte schönborn zur obergrenze christlich geäussert:

 "Not hat keine Obergrenze. Irgendwo wird Platz sein müssen"

vom laun war da bisher noch nichts zu hören.

das würd sich wahrscheinlich auch ganz anders anhören.

 

aber der khol ist ja eigentlich nur ein aufhänger, weil sich an seinem beispiel sehr schön aufzeigen lässt, wie sehr sich „werte“, die viele unserer öffentlichen „retter des abendlandes“ demonstrativ vor sich hertragen, in luft auflösen bzw. überhaupt ins gegenteil verdreht werden.

 

da werden neo-övp-grapscher-abgeordnete und ähnlich kleinhirntestosteronüberflutete, ansatzlos und blitzartig zu feministen, wenn es darum geht „unsere“ frauen gegenüber so irgendwie fremdländisch wirkenden übeltätern angeblich zu schützen.

„unsere“ frauen tu ma schon lieber selber begrapschen und belästigen – da brauch ma des ausländische gsindel ned dazu.

 

aber ganz ehrlich – haben wir aus dieser ecke (mikl, kurz, mitterlehner & co) irgendetwas anderes erwartet oder erwarten wir uns etwas anderes in zukunft?

ganz klar nein!

was wir da erwarten ist sehr viel mehr ein weiteres abdriften nach rechts, mit dem versuch die ungustiösen positionen des blaubraunen packs zu übernehmen und in wählerstimmen umzumünzen. bei bedarf wird man den „verfassungsbogen“ so interpretieren, dass man auch für eine von schmissigen burschenschaftern dominierte nationale heimatpartei den steigbügelhalter macht, um das eine oder andere amt und vor allem die plätze am futtertrog zu sichern.

was wir da erwarten sind weitere repressionen gegen arme und benachteiligte.

und die weitere bevorzugung der eigenen klientel – der „leistungsträger“.

 

wir wissen also, woher der wind weht und werden keinen fussbreit weichen.

 

schlimm genug also, dass menschenverachtendes gedankengut im mainstream der österreichischen politik seinen platz gefunden hat.

schlimm genug, dass die „boulevard-presse“ täglich anleihen beim stürmer nimmt und die hetze auf perfide art perfektioniert.

 

wirklich erschütternd und schmerzvoll, ist der verrat aus den eigenen reihen.

 

und auch da hab ich ein passendes bibel-zitat:

Da ging hin der Zwölf einer, mit Namen Judas Ischariot, zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. (Johannes 11.57)

 

wir alle können uns nur zu gut an die aussagen häupls vor der wien-wahl erinnern

zb. am 15.9.: Häupl will keine Obergrenze für Aufnahme von Flüchtlingen

oder am 4.10.: Das sehe ich anders: Ich habe nie gewackelt, nie etwas anderes erzählt. Jawohl, das ist eine humanitäre Verantwortung, dass man diesen Menschen hilft. Das war immer meine Einstellung.

»Ich kann nicht anders«

 

usw. usw. usw. ...

 

was wurde uns nicht alles erzählt, warum es wichtig ist „rot“ zu wählen.

die strukturelle korruption, der wohnbausumpf, die unsummen an die „schundblattln“ – alles lässliche kleine sünden.

nur die spö würde „anständige“ politik machen und strache und konsorten verhindern.

 

jetzt klingt das völlig anders – wir haben eine „obergrenze“ die auch von häupl mitgetragen wird.

 

vor allem die dissidenten innerhalb der budesspö – sj, vsstö, sektion 8, einzelne spöler die einen vorzugsstimmenwahlkampf führten – priesen den wiener häup(t)ling als garanten für politisches handeln im sinne und in tradition von viktor adler bis bruno kreisky.

 

und jetzt?

 

die wehsely postet „haltung kennt keine obergrenze“!

oder der oxonitsch „wir wollen eine welt, der es für solidarität keine obergrenze gibt“!

 

ganz offensichtlich gibt es aber beim schamgefühl dieser „wortblasen“-sozis keine untergrenze.

 

der faustsche spruch von der botschaft und vom glauben kommt mir da ganz schnell in den sinn.

 

barbara blaha hat bereits im jahr 2007 die konsequenzen aus dieser janusköpfigen politik gezogen und ist aus der spö ausgetreten. dafür verdient sie auch nachträglich noch jeden respekt.

 

http://derstandard.at/2727396/Kopf-des-Tages-OeH-Chefin-Barbara-Blaha-trat-bitter-enttaeuscht-aus-SPOe-aus

 

was hält eigentlich eine julia herr, eine sonja wehsely und wie sie alle heissen noch in dieser spö?

auch ein andi babler muss sich diese frage gefallen lassen?

glaubt da wirklich noch irgendjemand an die resozialisierung dieses machterhaltungsvereines?

 

aber vielleicht ist es ja auch die hoffnung, irgendwann irgendwie an den 30 silberlingen beteiligt zu werden.

 

für wie lange wird der schandlohn wohl reichen?

wann ist der nächste verrat fällig und wen wird er treffen?

die mindestsicherungsbezieher?

die pensionisten?

alleinerziehende mütter?

die arbeitslosen?

 

gerne würde ich diesen „gar-nicht-mehr-roten“ zurufen:

schamts euch!

aber ich befürchte, jene die gemeint sind, wissen nicht einmal mehr, was schämen bedeutet.

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

 

Die Menschen werden im Jahr 2030 von den „drückenden wirtschaftlichen Sorgen erlöst sein“, ihr größtes Problem werde es vielmehr sein, „wie die Freizeit auszufüllen ist“. Denn „Drei-Stunden-Schichten oder eine Fünfzehn-Stunden-Woche“ seien völlig ausreichend, um die Lebensbedürfnisse zu befriedigen. john maynard keynes

viel wurde in den letzten tagen, wochen über das bedingungslose grundeinkommen (BGE) geschrieben.

viel für und viel wider.

eigentlich gibts da nichts mehr, was nicht schon irgendwer irgendwo geschrieben hat.

 

es gibt konservative befürworter aus katholischen kreisen bis hin zur industriellenvereinigung.

und ablehnung von dogmatischen linken bis hin zu gestandenen gewerkschaftern.

und umgekehrt.

soviele positionen es zum BGE gibt, soviele unterschiedlichen modelle in bezug auf höhe, anspruchsberechtigung und finanzierung liegen auf dem tisch.

diskussionen die wohl noch einige zeit andauern werden.

 

es gab erste versuche in namibia, brasilien oder kanada.

es gibt aktuell pläne der konservativen regierung in finnland, eine ausstende volksabstimmug in der schweiz und in den niederlanden (utrecht) befindet sich ein feldversuch in der warteschlange.

 

die erkenntnis, dass die digitale revolution den arbeitsmarkt in den nächsten jahren ganz wesentlich verändern wird, beschleunigt das öffentliche interesse am BGE als einen möglichen ansatz, um unsere gesellschaft vor grösseren sozialen ungleichheiten zu bewahren.

 

dem ist grundsätzlich zuzustimmen.

 

das BGE ist eine, auf den menschrechten basierende forderung, um allen in einer gesellschaft lebenden menschen einen gerechten anteil am gemeinsam erwirtschafteten volksvermögen zuteil werden zu lassen.

 

gleichzeitig ist aber davor zu warnen, das BGE als endgültige lösung aller sozialen und wirtschaftlichen probleme zu sehen.

das BGE ist NICHT die „eierlegende wollmilchsau“.

 

mit dem BGE sind weitere, weitreichende massnahmen in bezug auf steuern, arbeitsrecht, bildung, verkehr und umwelt usw notwendig um die idee einer gerechteren gesellschaft wirklichkeit werden zu lassen.

 

ich möchte hier und heute einige meiner gedanken dazu – vor allem, was finanzierung und erste schritte zur umsetzung betrifft – zur diskussion stellen.

und mir ist bewusst, dass dabei einiges von bge-befürworten durchaus als „ketzerisch“ wahrgenommen werden kann.

 

wenn davon auszugehen ist, dass das BGE nicht durch eine einzige grosse revolution eingeführt wird, die alles andere obsolet macht, müssen wir uns die vorhandenen realitäten und damit zusammenhängend evolutionäre schritte ansehen.

 

ein ganz wesentlicher punkt bei diesen realitäten ist die existierende volkswirtschaft und ihre leistungsfähigkeit.

und damit zusammenhängend die höhe des auszuzahlenden grundeinkommens.

von vielen befürwortern wird ein betrag in ungefährer höhe des medianeinkommens (€ 1.500,-) gefordert.

andere wiederum orientieren sich an der armutsgrenze von € 1.090,-.

 

bei einem BIP in der höhe von € 338 mia (2015) würde eine 12malige auszahlung von € 1.500,- bei einer anzahl von 8,5 millionen (aktueller bevölkerungsstand in österreich) menschen, fast die hälfte (46 %) davon in anspruch nehmen.

beim medianeinkommen müsste die summe von 112 mia aufgewendet werden, was immer noch ein drittel des BIP ergibt.

 

bei der derzeitigen abgabenquote belaufen sich die gesamteinnahmen (also inkl. sozialversicherungsbeiträgen) des staates auf ca. 142 mia.

 

wenn wir jetzt bedenken, dass wir trotz des erhalts eines grundeinkommens wohl kaum auf andere leistungen des staates wie gesundheitsversorgung, bildung, sicherheit, infrastruktur, verzichten wollen bzw. können, muss uns klar werden, dass diese grössenordnungen – selbst bei einer signifikanten erhöhung der abgaben - kaum zu finanzieren sind.

 

mein ansatz ist daher, die höhe des ausgleichszulagenrichtsatzes (vulgo mindestpension) von dzt € 850,- netto als richtwert zu nehmen.

das ergibt eine auszahlungssumme von 26 % des BIP (€ 87 mia) bzw. 61 % der derzeitigen einnahmen.

auch das eine summe, die im derzeitigen system nicht zu finanzieren ist und dementsprechend einige änderungen nach sich ziehen muss um die finanzierungslücke zu schliessen.

 

hier ist jetzt auch nicht der platz um detaillierte berechnungen zu präsentieren.

aber ganz grob einige der vorstellbaren massnahmen.

 

- einführung eines progressiven integrativen steuertarifs (also inkl. sozialversicherungsabgaben) bei lohn- und einkommenssteuer

- streichung sämtlicher ausnahmen und absetzbeträge

- einbeziehung aller einkünfte in die einkommens- bzw. lohnsteuer

- einführung einer finanztransaktionssteuer (tobin-tax) in relevanter höhe

- modernisierung der grundsteuer mit bezug auf verkehrswerte

- umstellung der arbeitgeberbeiträge zur sozialversicherung von lohnsummenabhängigkeit zu einer wertschöpfungsabgabe

- einführung einer erbschafts- und schenkungssteuer bis zur höhe des spitzensteuersatzes

- erhöhung der mwst für „luxusgüter“ bei gleichzeitiger senkung des tarifes für existenzielle bedürfnisse

 

auch bei diesen „moderaten“ forderungen muss mit heftigen widerständen und besitzstandwahrung von einigen teilen der gesellschaft gerechnet werden.

 

wie also kann dieser widerstand schritt für schritt beseitigt werden?

 

auch dazu einige ideen – schritt für schritt

 

- festlegung einer einheitlichen mindesthöhe für alle existensichernden transfer- und sozialleistungen (mindestsicherung, notstandshilfe, studienbeihilfen usw) auf die höhe des ausgleichszulagenrichtsatzes

- personenbezogene auszahlung – also die abschaffung der anrechnung von partnereinkommen

- ersatzlose streichung der derzeitigen möglichkeiten, sperren des bezuges bei transferleistungen zu verhängen – freiwilligkeitsprinzip bei kursbesuchen des arbeitsmarktservice

 

- eine regelung über eine gleitende verringerung der mindestsicherung/notstandshilfe bei zuverdienst bzw. die streichung der zuverdienstgrenze für alterspensionen oder ähnlichen transferleistungen

- die anforderungen für den bezug der mindestsicherung sind zu vereinfachen und der zugriff auf vermögenswert ist einzuschränken

- einführung eines grundeinkommens für kinder und jugendliche

 

diese, meine, gedanken sollen als diskussionsgrundlage bzw. -beitrag dienen.

zu gedanken und ideen inspirieren.

für gesprächsstoff sorgen.

 

redet mit den menschen in eurem umfeld über das bedingungslose grundeinkommen.

welche vorteile es für jeden einzelnen von uns haben kann.

aber auch, welche nachteile es bringen kann und vor allem, welche ängste damit verbunden sind.

 

worauf wir aber in jedem fall bestehen sollten, ja müssen, ist eine studie in anlehnung an die vorgehensweise in den niederlanden – allerdings mit einem grösseren propantenkreis.

dies ist auch in wien umsetzbar.

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin

 

p.s.: hier noch eine kleine auswahl an zusätzlichem lesestoff für interessierte

 

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2016-01/zukunft-arbeit-arbeitsmarkt/komplettansicht

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-gefaehrlich-verfuehrerisch-1.2833295

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/was-nichts-kostet-ist-auch-nichts-wert-14030328.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/schweiz-die-meisten-wuerden-trotz-grundeinkommen-arbeiten-a-1074029.html

https://www.tageswoche.ch/de/2016_5/basel/709914/Grosser-Zuspruch-f%C3%BCr-bedingungsloses-Grundeinkommen-in-Basel.htm

http://www.blick.ch/news/politik/trotz-grundeinkommen-wuerden-schweizer-weiter-arbeiten-null-bock-auf-faulenzen-id4610254.html

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geld-ohne-gegenleistung-niederlande-experimentieren-mit-grundeinkommen-1.2608557

 

 

nicht die bedarfsorientierte mindestsicherung ist zu hoch. die einkommen aus struktureller erwerbsarbeit sind eindeutig zu niedrig!

die themen mindestsicherung und flüchtlingskrise lassen sich ganz offensichtlich wunderbar instrumentalisieren um eine neiddebatte zu führen und einen keil zwischen gesellschaftsschichten treiben, die eigentlich im gleichen boot sitzen.

 

soll nur ja keiner von denen auf die idee kommen, dass sie in die gleiche richtung rudern könnten.

 

worum es bei all diesen angriffen wirklich geht, lässt sich der herr lopatka auch immer wieder entlocken:

Während Lopatkas Parteifreunde in Oberösterreich künftig für Flüchtlinge weniger Mindestsicherung zahlen wollen, sieht der ÖVP-Klubchef die Flüchtlingsbewegung als Hauptargument dafür, dass man die Mindestsicherung künftig mit 1500 Euro deckeln sollte

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/798897_OeVP-macht-Druck-bei-Mindestsicherung.html

oder:

Gelten sollte diese Verschärfung freilich auch für Österreicher.

 

http://derstandard.at/2000030229726/Mindestsicherung-Lopatka-wirft-Stoeger-Arbeitsverweigerung-vor

 

auch der schelling ist da mit seinen aussagen nicht so gschamig:

„In Deutschland gibt es mit Hartz IV ein Modell, das offenbar besser funktioniert"

 

http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/newsletter/4784317/Schelling-will-Hartz-IVModell-auch-in-Osterreich

 

für mich schaut das also eher nach einem generellen angriff auf die bedarfsorientierte mindestsicherung aus.

 

gibts da widerstand der spö oder der grünen?

unser liebster bürgermeister von allen hat sich dazu schon geäussert:

„Da machen wir nicht mit“, sagte Häupl und schloss einen derartigen Schritt für Wien aus.

wobei wir ja seit der obergrenze wissen, was von so einer eindeutigen positionierung zu halten ist. was wird ihn diesmal dazu bewegen demnächst über nacht gscheiter geworden zu sein?

 

aber sachleistungen statt geldleistungen kann er sich schon vorstellen:

Was das Thema Mindestsicherung anbelangt, begrüßt Häupl den Vorschlag für mehr Sach- statt Geldleistungen.

 

http://www.vienna.at/michael-haeupl-seine-standpunkte-zu-steuern-fluechtlingen-und-mindestsicherung/4577507

 

heisst das, die rückkehr zu lebensmittelmarken? etwas was wir seit mehr als 60 jahren hinter uns zu haben glaubten?

 

http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/lebensmittelkarte.html

 

also der stöger macht da einen auf fels in der brandung.

wie lang wirds wohl dauern, bis ihm da einer aus der faymann-riege beim umfallen hilft?

 

ganz interessant find ich auch, wenn sich jemand wie peter rabl dieses themas annimmt.

 

der durfte doch seine bedeutende meinung zu dem thema unlängst auch auf #puls4 verbreiten.

warum ist da eigentlich niemand gesessen, der weiss, wie sich das anfühlt, mit 800,- im monat über die runden zu kommen?

einladungspolitik im sinne der vernebler?

 

http://www.puls4.com/video/pro-und-contra/play/29745334

 

und hier legt der rabl noch ein schäuferl nach.

 

http://derrabl.at/2016/02/02/gut-gemeinte-fehlkonstruktion-mindestsicherung/

 

es fällt mir schwer diesem pamphlet ohne zornesausbrüche sachlich zu widersprechen.

er warnt da wortreich vor den aufkommenden gefahren des „unwohlfahrtsstaates“ und legt dem sozusagen gleich einmal die „rutschn“.

zur verteidigung seiner standpunkte führt er die deutsche „eher linke“ sozialdemokratische arbeitsministerin andrea nahles an.

eine arbeitsministerin unter deren ägide der deutsche niedriglohnsektor auf 25 % angewachsen ist.

der karl marx hat das bourgeoisiesozialismus genannt (oh my god – jetzt zitier ich schon wieder den „gottseibuns“ aller anständigen leistungsträger in diesem land – das wird noch zur gewohnheit).

 

ich nenn diese leut in abwandlung „bobo-sozis“ (da gehören dann aber auch einige grüne dazu).

dass sind die, die mit den „gnagelten“ oder loubouitins, in armani-fetzen bei charities ihr gesicht in jede art von kamera halten.

zu finden auch beim brunch am kutschkermarkt, bei solidaritätsveranstaltungen für obdachlose und flüchtende sich am buffet labend oder ihren lofts am spittelberg, wo die schwarzarbeitende bulgarin das häusl putzt.

aber natürlich gibts da auch die mutation derer die in den „waldviertlern“ und der „fair-trade-hanfbekleidung“ bei der 100 % bio-veganen-jause ihr leid über alles unglück dieser welt klagen.

da wird beklagt, dass ja alles so schrecklich ist mit diesen vielen armen menschen und dass man da endlich was tun müsste um denen zu helfen, wenn da halt auch ausreichend finanzielle mittel da wären.

sind es aber leider leider nicht.

 

na dann schau ma uns einmal ein paar zahlen an:

im jahr 2015 gab es 256.405 menschen die die bms bezogen haben.

insgesamt wurden dafür 673 mio aufgewendet.

das sind € 2.625,- pro person.

also sehr weit weg vom möglichsten höchstbetrag von € 10.056,-

 

jetzt nehm ich einmal an, die anzahl der bezieher steigt nicht nur um 37.500 (obergrenze!)

nehmen wir an, es kommen 100.000 bms-bezieher dazu.

das macht dann bei der durchschnittlichen bezugshöhe 262 mio.

 

und jetzt bin ich dann ganz übermütig und nehme an, dass nicht 100.000 sondern 200.000 dazu kommen und dass die nicht nur den durchschnittsbezug in anspruch nehmen, sondern die volle höhe der möglichen mindestsicherung ausnutzen.

macht zusätzlich 2 milliarden.

0,6 % vom BIP.

 

allein die steuerbegünstigung beim jahressechstel für einkommen über der höchstbemessung der sv beträgt ebenfalls ca. 2 milliarden.

die steuerliche begünstigung von einkommen über € 65.000,-/jährlich bei sonderzahlungen entspricht also dem 3fachen der derzeitigen aufwendungen für die bms und ist äquivalent zu eventuellen kosten für zusätzliche 200.000 bezieher bei voller bezugshöhe.

grob gerechnet hat der lopatka mit seinem gehalt als klubobmann einen jährlichen steuervorteil durch diese regelung in der höhe einer vollen mindestsicherung.

 

zu den notwendigen aufwendungen für die durch armut betroffenen menschen würden mir noch einige gegenfinanzierungsbeispiele durch ungerechtfertigte und unsinnige steuerbegünstigungen einfallen. die derzeit praktizierte form der pendlerpauschale zb. oder die seit 1973 unveränderte grundsteuer, erbschaften und schenkungen oder oder oder ....

und da red ich noch gar nicht von ausgeklügelten steuervermeidungsstrategien diverser konzerne.

 

dabei sollte man dann auch noch bedenken, dass auszahlungen an diese gruppe deren kaufkraft stärken, unmittelbar in den konsum fliessen und somit die binnennachfrage stärken.

ein notwendiger und wünschenswerter beitrag zur belebung der österreichischen wirtschaft.

finanzmittel die an bereits besitzende fliessen, verschwinden meist im finanzsektor und befeuern damit zusätzlich die immer grösser werdende ungleichheit der güterverteilung.

 

aber jetzt zu einem punkt, der mich eigentlich noch viel mehr aufregt.

es wird zusätzlich argumentiert, das alles wäre ja noch höchst ungerecht.

zitat rabl:

Diese Obergrenze, die Richtgröße der ÖVP mit 1.500 ist eh schon großzügig bemessen,  wird und muss kommen. Nicht nur als Ausgabenbremse, sondern vor allem zur Wiederherstellung von Gerechtigkeit gegenüber Beschäftigten und Beitragszahlern mit kleinen Einkommen, gegenüber Jungen in schlecht bezahlten Praktika, gegenüber Pensionisten mit wesentlich geringeren verfügbaren Einkommen.

 

und genau das ist der eigentliche und wesentliche punkt hinter dieser inszenierten neiddebatte.

 

es geht darum, folgende tatsache ja nicht in den diskurs einfliessen zu lassen:

 

nicht die bedarfsorientierte mindestsicherung ist zu hoch.

die einkommen aus struktureller erwerbsarbeit sind eindeutig zu niedrig!

 

auch dazu ein paar zahlen

die produktivität der arbeitnehmer ist in den letzten 20 jahren um 36,5 % gestiegen.

arbeiter mussten seit 1998 einen reallohnverlust von 14 % hinnehmen.

unternehmens- und kapitaleinkommen haben sich seit 1988 verdreifacht.

anzahl der millionäre in österreich

2008: 62.000

2015: 114.200

 

aber damit mir niemand vorwerfen kann, ich seh das ein bissl einseitig und will ebenfalls eine neiddebatte führen (obwohl die versuchung diese art der gegenwehr zu ergreifen natürlich schon sehr gross ist) hier eine unverdächtige quelle – das sozialministerium.

 

ENTWICKLUNG UND VERTEILUNG DER EINKOMMEN IN ÖSTERREICH

 

http://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/8/8/9/CH2171/CMS1419000891674/sozialbericht_2013-2014_-_kapitel_12.pdf

 

in der öffentlichkeit wird also eine völlig falsche debatte um die höhe der mindestsicherung inszeniert um davon abzulenken, dass fallende reallöhne und die anhaltende deregulierung der finanzmärkte ursachen für das ansteigen der, offensichtlich gewünschten, armut sind. diese materielle bedürftigkeit eignet sich dann hervorragend um in weiterer folge den leistungsdruck zu erhöhen, arbeitsplatzangst zu schüren und lohndumping zu betreiben.

 

ebenso wird auch, wie bereits oben ausgeführt, die kaufkraftstärkung grosser teile der bevölkerung verhindert. das führt zu geringerem wirtschaftswachstum, welches dann wiederum als argument gegen lohnerhöhungen bzw. arbeitszeitverkürzungen missbraucht wird.

 

die berühmte katze die sich in den schwanz beisst.

 

es wird höchste zeit diesen teufelskreis zu durchbrechen!

beginnen wir damit, dass wir diese debatte um die mindestsicherung nicht widerstandslos hinnehmen.

 

in diesem sinne:

bleit´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

p.s.: damit zusammenhang muss natürlich auch eine diskussion um das bedingungslose grundeinkommen geführt werden.

 

über rockstars, die neue linke und warum die lage zwar hoffnungslos aber nicht aussichtslos ist

ich hab jetzt grad so einen alten hippiesong gehört – buffalo springfield, könnt aber genausogut irgend ein anderer gewesen sein, lennon zb – und denk mir jetzt, dass das „damals“ funktioniert hat und aus dem allgemeinen gefühl auf den strassen und in den köpfen der leute eine echte gesellschaftsveränderung stattgefunden hat.

die gesellschaft wurde freier und gerechter.

love and peace.

 

und gleichzeitig denk ich mir, es hat sich gar nichts geändert.

wir haben ähnliche probleme wie damals.

rechte betonschädeln (auch wenn sie nicht immer so ausschauen) bestimmen den öffentlichen diskurs.

andererseits wiederum tauchen in england und den staaten grad zwei alte männer auf, die mit den parolen von „damals“ grad das establishment ein bissl von „links“ aufmischen.

jetzt bin ich ja zwar ein übergebliebener 68er, aber war und bin in keiner weise politiker. 

werd ich auch nimmer.

 

aber ich beobacht, was sich da bei uns und rundherum so tut.

in den letzten jahren sogar ein bissl aus der nähe.

selber sozialisiert unter kreisky, broda, dallinger, dohnal & co, betracht ich mit grausen, wie sich die sozis grad selber den garaus machen.

statt einem sanders oder corbyn gibts bei uns cap und gusenbauer.

irgendwie nährt sich der gedanke, dass es auch bei uns sowas wie eine „neue“ linke dringend braucht. und eh nicht nur bei mir, sondern auch immer mehr, vielen anderen.

 

brauchts die aber wirklich?

und wenn ja, kann das funktionieren?

 

also dass eine geeinte linke dringend notwendig ist, ist angesichts der neuen rechten „eh kloar“.

nicht nur mir kommen gewissen parallelen zu dunklen zeiten in den sinn, angesichts der gerade laufenden diskussionen um flüchtende, arbeitsplätze und soziale errungenschaften.

und so ganz neu ist das ja grad auch nicht, sondern unterschwellig schon a zeitlang vorhanden, nur hat das bisher nicht geklappt.

 

und warum nicht?

auch da denk ich mir was.

 

weil die linken unter einen zu hut bringen scheitert regelmässig.

anders als bei den rechten.

da gibts zwar auch immer wieder welche, die versuchen ein eigenes supperl zu kochen (bzö, ts), aber letztendlich gibts da klare strukturen.

ein volk, ein reich, ein führer!

 

ein linker kann so eine top-down-befehlsstruktur schon aus seinem selbstverständnis heraus nicht akzeptieren.

widerspruch und widerstand ist bei den linken systemimmanent.

und zwar nicht nur gegen das „system“ an sich, sondern gegen eh alles was verordnet wird.

macht an sich ist nämlich verwerflich und böse.

 

jemand der „macht“ ausüben will, und sei es nur, wenn dieser jemand einen plan zum häuslputzen aufstellt oder ohne fragen bleistift spitzt, wird er schon einmal argwöhnisch betrachtet und seine gesinnung in frage gestellt.

„darf der das?“ 

und unmittelbar auf diese frage entbrennt dann ein höchst intelligenter Diskurs hochgeistiger natur mit bezugnahme auf sehr viele, sehr unverständlich geschriebe aufsätze, essays, abhandlungen mit gegensätzlichen theorien, nur um festzuhalten, wer wann warum wie recht gehabt hat und als einziger die wahre lehre vertritt.

dogmatische marxisten geraten sich mit trotzkisten in die haare, klassische sozialdemokraten werden dann ebenso bemitleidet, wie gesellschaftsliberale sozialromantiker belächelt werden. feministInnen reden sowieso schon mit keinem mehr, der nicht gendert und den anarchisten ist das sowieso alles egal.

so ein kleiner shitstorm innerhalb der eigenen reihen ist dann schnell amal vom zaun gebrochen (und da nehm ich mich nicht aus davon – ich kann das auch ganz gut)

 

als kleinster gemeinsamer nenner bleibt dann: gegen die rechten.

 

aber auch das nur rein theoretisch, weil auch an dieser frage entzünden sich neue diskussionen über das wie.

wiederum werden gscheite theorien gegeneinander ausgespielt und wiederum gscheite leute zitiert 

usw usw usw

 

und mich beschleicht das gefühl, dass dabei die menschen, um deren wohl sich all die diskutierenden eigentlich annehmen wollen, überhaupt nicht betroffen fühlen.

die verstehen schlicht und einfach nimmer, worums da geht.

nicht, dass die zu deppat dafür wären.

aber die haben einfach andere sorgen.

zu geringe einkommen, zu hohe mieten, zu viel hacken und zu viel monat für das wenige geld.

da passierts dann schon einmal, dass man den einfachen versprechen „wir helfen euch“ und „wir sorgen dafür, dass es euch gut geht“ gerne glaubt.

und heut zitier ich ausnahmsweise nicht den marx, sondern den brecht:

„erst kommt das fressen, dann die moral“

 

ich befürchte, es wird alles noch viel schlimmer werden, bevor es wieder besser wird.

ich befürchte, der tiefpunkt ist noch nicht erreicht und wir werden noch einiger grauslichkeit angesichts und werden diese über uns ergehen lassen.

in abwandlung zu watzlawick sag ich jetzt

die lage ist hoffnungslos aber nicht aussichtslos

 

es gibt sie, die vielzitierten silberstreifen am horizont.

auch, wenn der glanz den sie verbreiten für die linken unterschiedlich glänzen.

für die einen mehr, für die anderen weniger.

da wäre zb podemos, syriza (da glänzt grad eh nimmer so viel), die oben bereits erwähnten alten männer und dann der neue „rockstar“ linker europäischer politik.

 

mir ist schon bewusst, dass es an dem auch einiges zu kritisieren gibt.

 

ist er eitel?

mit sicherheit

ist er obergscheit?

ja

ist er mediengeil?

dreimal ja

 

und?

 

weil ganz genau so könnt man auch fragen

ist er cool?

unbedingt

ist er gscheit?

na sicher

beherrscht er die „medien“

hat er schon bewiesen

 

in der „jugendkultur“ seh ich – auch weil die ja in der zwischenzeit vor lauter aufsplitterung eh nimmer weiss wo hint und vorn ist – grad aktuell nirgends eine leitfigur, wie sie zb der lennon war.

jemanden, der in der lage ist im rahmen der populärkultur die richtige message rüberzubringen.

also brauchen wir linken einen popstar, der mit den neuen medien umgehen kann.

der sie mit ihren mitteln schlägt.

 

einen, der schlagzeilen liefert und damit auch seine inhalte an den mann und die frau bringt.

der bernie schafft das ganz offensichtlich schon ganz gut.

und da muss man schon auch festhalten, dass zwar der eindruck einer „grasroots“-bewegung besteht, diese wird aber sehr professionell befeuert und gesteuert.

da sind profis am werk.

 

und ich trau das auch dem varoufakis zu.

jedenfalls war der erstauftritt von diem25 sehr ordentlich gemacht.

da ist alles, da, um massentauglich zu sein.

das wird jetzt natürlich von einigen linken auch sehr misstrauisch beäugt.

einmal schon rein prinzipiell – siehe oben.

bei einigen wird auch die eigene eitelkeit diesem misstrauen nährboden geben.

weil sie selbst nicht auf dieser bühne stehen.

weil sie selbst dadurch vielleicht an einfluss oder bedeutung verlieren

bei einigen auch, weil er nicht dogmatisch genug ist.

wuascht.

 

uns allen ist zu wünschen, dass yanis varoufakis mit diem25 erfolgreich meinung für ein besseres europa machen kann.

dass er und seine mitstreiter in der lage sind, stimmung zu machen für unsere anliegen.

dann werden es auch wir mit unseren ideen leichter haben.

dafür brauchen wir einen linken „rockstar“

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin

 

 

 

johanna "von hollabrunn" von erwins gnaden oder die obergrenzenfrau

unlängst – also um genau zu sein, am montag – hab ich mir wieder einmal so eine politische diskussionssendung im fernsehen angschaut.

das tu ich manchmal, wenns mir grad eh gut geht.

weil wenns ma net gut geht, halt ich sowas nicht gut aus und ich bin akut schlaganfall gefährdet.

hart aber fair – hat die sendung geheissen.

(so wie i fussballspielen tät, wenn ichs könnt.)

 

und da seh ich doch ein bekanntes – wenn bei mir auch nicht gern gesehenes – gsicht.

fast hätt ich gfries gschrieben.

aber das hätt mir meine mutter verboten, wenns noch leben tät.

sowas sagt ma net, hätts gsagt.

 

also das gesicht war jenes von der frau johanna „von hollabrunn“ mikl-leitner, von erwins gnaden.

in ihren kreisen als heldin und märtyrerin verehrt. nur das mit der jungfrau geht sich irgendwie nicht ganz aus – aber wer weiss, was noch kommt.

 

und natürlich war das thema, das einzig derzeitige in allen kanälen.

erraten – die „flüchtlingskrise“.

 

jetzt ist die penetranz mit der dieses thema durch alle medien getrieben wird, wie die sprichwörtliche sau durchs dorf, eh schon unappetitlich genug, wirds dann erst recht zum kotzen, wenn selbsternannte heilige und werteverteidigerInnen ihren geistigen sondermüll aus allen poren schwitzen.

 

ich hätte das aber ja nicht ertragen müssen.

ich hätt ja abdrehen können – oder mir einen schönen krimi irgendwo suchen (wenns nicht grad ein französischer ist, gewinnen da am ende immer die guten).

 

aber da gibts dann einen effekt, den ihr vielleicht auch kennt.

ma halt das alles irgendwie net gut aus, kann aber trotzdem net wegschauen.

der sacher-masoch war nicht zufällig ein österreicher.

wär dieses verhalten eine sexuelle abart, würd ma das einen masochistischen voyeurismus nennen.

 

i hab also weitergschaut.

mit allem was da so dazu gehört.

erhöhtem puls, fremdschämen, zornesröte und wie man in wien so schön sagt:

„mit solchane kabeln“ (da müssts euch jetzt eine dementsprechende geste dazu vorstellen).

 

jetzt einmal unabhängig von inhaltlichen absonderungen war besonders auffallend, dass die eher nicht so gute frau keinen einzigen satz ohne das vokabel „obergrenze“ von sich geben konnte.

ja, sie hats sogar einmal geschafft, in einem einzigen satz drei mal (!) ihr lieblingswort unterzubringen.

auch das eine leistung, wenn jemand einmal auf die frage kommen sollte: wos woar ihr leistung.

mit ein bissl verständnis könnte man ein derartiges verhalten auch als „obergrenzen-tourette-syndrom“ klassifizieren und ihr einen guten arzt empfehlen.

 

frau obergrenze hat sich überhaupt präsentiert, als wär sie die obfrau vom kleingartenverein „insel der seligen“.

an ihrer seite die gartenzwerge kurz, doskozil & Co.

 

ich darf über den vorhandenen sachverhalt gar net ernsthaft nachdenken (das machen zum glück andere eh für mich – obwohl ich das eigentlich nicht mag, wenn andere für mich denken, hilft es mir in diesem fall mein seelenheil halbwegs unversehrt zu bewahren).

aber die vorstellung, dass wir eine innenministerin, herrin über polizei und somit die staatsgewalt haben, haben, die sich leichtfertig und wider besserers wissen über bestehende gesetze hinwegsetzt und ihre beamten anweist gesetze zu brechen, bereitet mir doch ein gewisses unwohlsein.

i möchat jetzt kein kieberer sein und dienstanweisungen befolgen müssen, die eindeutig rechtswidrig sind.

 

was mich an der ganzen gschicht auch noch stört, ist die komplette unlogik, ja geradzu bodenlose blödheit, die damit einhergeht.

 

jetzt wissen wir doch alle aus den letzten jahren, dass den griechen – auch ob der selbstlosen bankenrettungen durch die eu – das finanzielle wasser schon weit bis über die nase steht. da gibts zb kein funktionierendes gesundheitswesen mehr und viele griechen wissen auch schon aus eigener erfahrung, was hungern bedeutet.

wuascht.

die griechen sollen das flüchtlingsproblem – sprich die eu-aussengrenze dicht machen – schultern und so dem rest der unsolidarischen europäer diese plage vom hals schaffen.

und wenn nicht, müssen sie sich ins winkerl stellen und wahrscheinlich hundertmal schreiben:

ich muss die flüchtlinge dasaufen lassen.

 

dabei gibts ja ein recht anschauliches beispiel, dass sowas eh net funktioniert.

die amis – also die usa – haben ja auch ein angebliches problem mit illegaler einwanderung.

(jetzt einmal davon abgesehen, dass ohne diese ganz vieles dort nimmer funktionieren tät – eh wie bei uns auch, wenn ich an all die oft schwarz, oder am rande der legalität arbeitenden kranken- und altenpflegerInnen aus der slowakei denk)

und wenn die amis was wollen, dann können sie sogar zum mond fliegen.

also haben die entlang der grenze zu mexico eine mauer bzw einen elektrisch gesicherten zaun  gebaut.

3141 km.

und da gibts auch noch eine wüste.

angeblich eher unwirtlich und lebensfeindlich.

wengan vadurschten warads.

alles wuascht.

derzeit geht man davon aus, dass etwa 13 millionen illegale immigranten in den usa leben.

und jährlich kommt geschätzt 1 million dazu.

 

aber die eh schon geschundenen griechen sollen imstand sein eine meeresgrenze mit den vielen – von vielen urlaubenden europäern geliebten – stränden so sichern, dass da ja keiner der nicht daher gehört auch nur einen fuss drauf setzen kann.

und wehe, die machen das nicht!

dann, aber dann!

 

ja was dann?

 

ich tät ja vorschlagen, dann schicken wir denen unser zwergenkabinett und lassen die dann dort krenreiben.

das tätens vielleicht noch zsammbringen.

vielleicht halt.

wär so gut und wichtig, wie das, was sie jetzt grad auch tun.

 

im übrigen hab ich mir gestern keine politdiskussion gegeben.

mein bedarf an selbstgeiselung war gedeckt.

hab ich glaubt.

ich hab mir das rapid-match angschaut.

auch keine lösung.

angeblich gibts am wochenende eine rosamunde pilcher verfilmung.

das wird für meine seelische hygiene der richtige weichspüler werden.

oder so halt.

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin

 

 

ps. hier noch einiger „ernsthafter“ lesestoff zu dem thema – also falls ihr noch nicht genug habt und euch ein bissl fad ist.

 

http://www.taz.de/!5276412/

 

http://www.krone.at/Oesterreich/Klare_Mehrheit_fuer_Waffeneinsatz_an_Grenze-Umfrage_bestaetigt_-Story-495931

 

http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-02/tuerkei-fluechtlinge-syrien-istanbul-arbeit-arbeitsrecht

 

http://wirtschaftsblatt.at/home/meinung/kommentare/4927208/Die-EU-ist-tot

 

http://derstandard.at/2000031342397/Humanitaere-Krise-wegen-Oesterreichs-Obergrenze-befuerchtet

 

 

 

 

mein dilemma

ich glaub, heut mach ich mich ein bissl unbeliebt.

aber weil das hier ja keine beliebige orf-show mit publikumswertung ist, tu ich trotzdem.

auch in der hoffnung, dass ihr mich und meine grad bestehenden zweifel ein bissl nachvollziehen könnts.

 

ich sag auch gleich am anfang, ich hab keine lösung.

ich weiss nicht, wie das ausgehen kann.

und ich weiss, dass alles was wie eine lösung aussehen kann, letztendlich immer nur ein (fauler?)  kompromiss sein kann.

 

also worum gehts überhaupt?

 

naja, wir linken sind ja immer irgendwie grundsätzlich für mitbestimmung und selbstbestimmung.

also eh alles demokratisch und so.

bürgerinitiativen sind grundsätzlich positiv.

meistens halt.

 

weil da waren in der letzten zeit schon ein paar so sachen, die mir schwer zu denken geben.

 

sehr oft entstehen solche initiativen ja, weil sich im persönlichen umfeld was ändert.

da wird in einem park ein baum umgesägt um ein hässliches haus hinzubauen.

oder irgendwelche eh ganz lieben viecherln haben sich irgendwo eingenistet und sollen vertrieben werden um einige unnötige wohnblöcke hinzubauen.

ein klassiker ist auch, dass wo eine strasse gebaut wird, die natürlich lärm und dreck macht und die eh keiner braucht.

 

und da wollen und sollen natürlich alle betroffenen in der unmittelbaren umgebung mitreden können.

schliesslich gehts ja um ihren lebensraum (für die halt eventuell auch betroffenen viecherln finden sich immer einige die deren interessen wahren und auch interessensanspruch anmelden).

 

aber ebenso natürlich wie es die uns sympathisch und notwendig erscheinenden bürgerinitiativen gibt, gibts auch welche, die uns gar net gefallen.

ja, die uns ganz ordentlich am wecker gehen.

mir zb eine aus dem alsergrund gegen eine notwendige drogenberatungs- und betreuungseinrichtung.

da haben sich halt auch viele bürger sorgen gemacht.

um die eigenen kinder unter umständen, weil solchene junkies sind ja ein verlockendes vorbild. oder oder oder.

ich will jetzt gar nicht von jenen reden, die den zu betreuenden süchtigen eh den qui qui wünschen, sondern von jenen, die in diesem fall zwar verständnis für die armen süchtigen haben und auch verstehen, dass diese hilfe benötigen – aber doch bitte ganz wo anders – nicht doch im eigenen wohlsituierten biotop saturierter rechtschaffenheit.

 

von so ganz dem florianiprinzip folgenden wutbürgeraufständen gegen moscheen, obdach- oder flüchtlingsheime red ma jetzt eh gar net.

 

aber genau da hab ich jetzt mein dilemma.

 

welche der diversen bürgerinitiativen sind gut und welche sind nicht gut?

wofür dürfen sich menschen engagieren und auf die strasse gehen und wofür nicht?

 

weil ist die direkte demokratie nicht was gutes?

was, was wir wollen?

 

ich hab da gleich noch so ein beispiel aus der letzten zeit, welches in diesem zusammenhang ganz gut aufzeigt, in welchem dilemma wir da stecken.

 

die gschicht mit dem bargeld.

weil da gibts welche, die das abschaffen wollen.

und dann welche, die das gleich in der verfassung verankert haben möchten.

 

die, die das abschaffen wollen, wollen das ja, damit sie eine bessere kontrolle über diverse geldflüsse bekommen und somit mehr kontrolle über uns alle bekommen.

und die, die es verteidigen, tun das ja, weil sie unsere grundsätzliche freiheit in gefahr sehen.

 

oder?

 

es könnt ja auch sein, dass die abschaffer verstärkt gegen steuerhinterziehung vorgehen möchten.

und die behalter wollen sich einfach die diversen möglichkeiten illegal finanzmittel zu beschaffen nicht verbauen lassen.

 

und ehe man sich versieht, sitzt man dann aus richtigen gründen mit den falschen leuten im gleichen boot.

 

gleich noch so ein dilemma.

muss ich, weil zb irgendwelche ungusteln aus der fp gegen irgendwas sind, dann aus prinzip dafür sein, nur weil ich an die nicht anstreifen mag?

auch, wenn die aus anderen gründen für was sind, wie ich?

oder umgekehrt.

 

ist in abetracht dieser zwiespältigkeit der grundsatz „one man – one vote“ (ich weiss schon das gehört gegendert, aber auch das ist ja so eines meiner dilemmas – kann, soll, muss ich so ein zitat meinem feministischen anspruch entsprechend gendern, oder ist es dann derart verfälscht, dass es niemand mehr erkennt und es daher sinnlos ist?) etwas erstrebenswertes?

 

na sicher könnt ma eine volksabstimmung über zb die arbeitszeitverkürzung machen.

oder vermögenssteuern.

es könnten aber dann ja auch welche über zäune gemacht werden.

oder wie zb in der schweiz über minarette oder aktuell über schwarze und weisse schafe.

 

ich glaub, mir tät gar nicht gefallen, was da rauskommen tät.

 

was ich ganz sicher nicht brauch, ist die betriebene pseudomitbestimmung, wie die abstimmung über die farbe von u-bahnlinien, oder die grad gelaufene über die neugestaltung des schwedenplatzes.

verarschen kann ich mich selber besser!

 

aber was brauch und will ich dann in der causa mit- und selbstbestimmung?

 

mehr mitbestimmung, auch auf die gefahr hin, dass sich dann der mob, befeuert von irgendwelchen schundblattln, irgendwelche grauslichkeiten legitimieren lässt?

 

oder will ich mit diversen unverständlichen entscheidungen selbsternannter eliten auskommen, darauf vertrauend, dass die eh keinen allzugrossen mist bauen?

 

da tu ich dann heut amal nicht den marx zitieren, sondern einen anderen germanen:

„da steh ich nun ich armer tor und bin so klug als wie zuvor“

 

mich tät echt interessieren, ob irgendwer von euch dazu eine idee hat, wie wir diesem dilemma entkommen.

 

in diesem sinne:

bleit´s gsund und losst´s eich nix gfoin

 

 

 

 

"Ich habe keine Angst vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten" Adorno

„Es war einmal“ in Wien ein junger ÖVP-Politiker, der sich mit seinem „Geilo-Mobil“ auf die Pirsch machte um die jungen progressiven Wählerstimmen einzuheimsen.


Er machte Karriere.
Wurde Staatssekretär und dann Minister.


Er war und ist „die“ grosse Nachwuchshoffnung und Personalreserve der Konservativen in diesem Lande.
Der Posten des Bundeskanzlers ist sein Begehr.

Und wenn er dafür die EU sprengen muss, ist ihm das auch recht.
Er ist auf dem besten Weg dazu.

 

Angesichts seines Karrierestarts, wäre man ja fast versucht ihn einen „Autosexuellagierenden“ zu nennen.

 

Noch macht er sich mit der heiligen Johanna aus Hollabrunn und dem burgenländischen Gartenzwerg in Polizeiuniform zum Laufburschen und Erfüllungsgehilfen des berühmtesten Zahntechnikers und seiner Kofferträger.
Aber er befindet sich auf der Überholspur.
Was Strache, LePen und Konsorten nie und nimmer schaffen könnten, erledigt dieser Möchte-Gern-Napoleon faktisch im vorbeigehen.
Er macht sich zum Totengräber eines vereinten Europas.


So sehen Leistungsträger aus!
Das Bundeskanzleramt ist in Sichtweite.
Faktisch hat er diese Aufgabe ohnehin schon übernommen. Der nominell diese Position innehabende Faymann steht wie sein Vize „Django“ ohnehin nur mehr im Hintergrund und lächelt, wenn sich doch noch eine Kamera seiner erbarmt.

Es ist auch völlig egal, ob in der Ägäis Menschen, darunter Kinder, ertrinken.
So etwas nimmt man angesichts der hohen Ziele doch gerne in Kauf.
Ein Bubentraum geht in Erfüllung.
Und ein Platz in den Geschichtsbüchern erscheint ihm sicher.

 

Aber eigentlich ist es ja unfassbar, was für ein Arschloch dieser Kurz ist.

Der ist ja eigentlich noch schlimmer als der Strache.

Der macht aus seiner braunen ungustiösen Gesinnung wenigstens kaum einen Hehl.

Letztendlich verrät ihn aber seine Sprache.

Und diese nähert sich immer mehr und mehr seiner Geisteshaltung und offenbart welch Geistes Kind er ist.

Seine Diktion gleicht immer mehr unverblümt jener der Nazis.

Er scheut sich auch nicht mehr, das Wort Deportation in den Mund zu nehmen.

 

Es gibt gar nicht soviel zu Fressen, wie man kotzen möchte.

 

http://derstandard.at/2000031863410/Athen-zeigt-Regierung-in-Wien-die-kalte-Schulter

 

 

 

würstel ohne senf und gulasch ohne saft

es war einmal ...

 

nein – da kommt jetzt keine gschicht über eine prinzessin oder eine böse hex.

auch nicht über einen bösen wolf oder verzauberten frosch.

 

könnts euch noch erinnern an das gulasch ohne saft?

das ist jetzt auch schon mehr als 30 jahre her, dass die niederösterreicher mit diesem slogan für eine eigene hauptstadt geworben haben.

nein – ich werd nix über st. pölten schreiben.

 

ein paar jahre später hat dann der mautner markhof mit seinen würsteln ohne senf werbung gemacht.

auch darüber werd ich nix schreiben.

 

aber in fortführung dieser analogie schreib ich was über sachen, die eigentlich zusammen gehören und wo das eine schmerzlich vermisst wird, wenn das andere grad ned da is.

 

wie zb ein wirthaus und kein gulasch.

weil sowas gibts.

im tiafsten ottakring.

und ich red jetzt nicht von einem von migranten geführten restaurantbetrieb, wo das fehlen eines gulyas auf der speisekarte keine verwunderung hevorruft, sondern von einem gstandenen altehrwürdigen wiener wirtshaus.

da muss so ein gulasch genauso zwingend auf der speisekarte stehen wie das dazugehörige krügerl.

tut es auch.

aber leider leider ...

nach der bestellung desselbigen teilte der kellner auf eine durchaus dem wiener schmäh folgende weise mit, dass das gulasch zwar gut, aber leider aus ist.

auch würstel mit saft konnten dementsprechend nicht kredenzt werden.

dafür gabs dann würstel mit senf UND kren.

und natürlich ein „ottakringer“.

 

aber das ist ja eigentlich auch noch nicht die gschicht, sondern sozusagen nur das vorspiel – oder die vorspeis um beim thema gulasch zu bleiben.

 

weil eigentlich gehts um die „linke tanz“

eine ballveranstaltung der kommunistischen partei österreichs.

standesgemäss wurde dieses fest im schutzhaus zukunft auf der schmelz veranstaltet.

 

stilgerecht hab ich mich also in den smoking geschmissen und mir als zeichen meiner solidarität extra rote accesoires – mascherl, stecktuch, kummerbund – besorgt und meine „gnagelten“ aus dem schuhkastel geholt.

weil ehre, wem ehre gebührt.

 

ich war dann zwar wahrscheinlich nicht das einzige nichtparteimitglied und auch nicht der einzige mit hut, aber der einzige im smoking.

a wuaschd.

 

im übrigen war dann da auf der speisekarte ein gulasch aufgelistet, welches auf nachfrage auch lieferbar gewesen wäre, in anbetracht meiner erlebnisse in ottakring hab ich dann aber dankend darauf verzichtet.

 

im zuge des durchaus vergnüglichen abends konnte ich dann feststellen, dass sich da ein durchaus buntes völkchen eingefunden hatte.

ja, die dogmatischen altkommunisten gibts noch immer.

und ich durfte mir auch die eine oder andere expertise über den diskurs zwischen marx und engels anhören.

aber das war dann schon eher die ausnahme.

es gab auch viele junge gesichter zu sehen (auch wenn von diesen jungen gesichtern bei einigen das biologische alter nicht mehr zu verheimlichen war)

so ganz insgesamt wurde gefeiert, gelacht und getanzt.

 

apropos tanzen.

grossteils so, wie ich mir das halt bei systemkritischen alternativen linken vorstell.

aber:

da gabs dann doch auch so das eine oder andere pärchen, dass sich strengstens an die gesellschaftlichen vorgaben des paartanzes gehalten hat. tanzschulmässig.

bei einem der pärchen war sogar der takt oder die musik völlig nebensächlich. die eingelernte vorgegeben schrittfolge wurde zu hundert prozent und stramm erfüllt.

so stell ich mir die körperliche wiedergabe eines dogmas vor.

 

wenn ich mich so 45 jahr zurückerinner, war so ein tanzschulbesuch übrigens ziemlich gaga.

nie und nimmer hätten mich irgendwelche rösser in ein derartiges institut ziehen können.

das hätte nie und nimmer mit meinem haarschnitt, dessen länge (auch wenn man das heute nicht einmal mehr in ansätzen erkennen kann) und dem damit verbunden lebensgefühl auch nur irgendwie zusammengepasst.

im gegenteil.

anzug, krawatte, geputzte schuhe und weisse handschuhe.

der inbegriff des establishments – alles repräsentierend wogegen wir damals auf die strasse gingen.

von der musik fang ich da erst gar net an zu reden.

 

apropos musik.

es gab eine live-band.

soul, pop und rock aus den späten 70er und frühen 80ern.

net amal so übel.

also für meine befindlichenkeiten durchaus dem zeitgeist entsprechend.

und ganz offensichtlich dürfte diese liveband auf den altersschnitt der anwesenden menschen und insbesondere jenen, die die tanzfläche bevölkerten rücksicht genommen haben.

alles was die gespielt haben, war zwar eindeutig erkennbar und ohne falsche töne, aber auch alles immer eine nuance zu langsam.

 

könnt ihr euch das vorstellen, wie das ist, wenn ihr so das intro zu smoke on the water hörts, bei euch im kopf die gitarren zum jauchazen anfangen und dann der einsatz erst kommt, wenn bei euch im kopf der richie blackmore schon lang wieder fertig ist?

 

oder wenn bei hotstuff bei euch im hirn das arbeitsamt von full monty platz greift, sich dies auf die füsse überträgt und ihr trotz forgeschrittener gebrechlichkeit immer eine nuance zu schnell seid?

 

spass hats trotzdem gemacht.

 

„und was hat das jetzt mit dem gulasch und dem saft zu tun?“ werden sich jene fragen, die bisher gelesen haben.

kommt da noch was?

 

und genau das hab ich mich im verlauf des abends und mit fortdauer der stunden auch gefragt.

kommt da noch was?

da fehlt doch noch irgendwas.

 

genau – da fehlt was.

ich bin extra so lang geblieben, bis auch die letzten sesselpicker nix mehr zum trinken bekommen haben und inklusive mir rausgeschmissen wurden.

und es ist und ist nix mehr gekommen.

 

die haben auf einem fest der kommunisten NICHT die internationale gespielt und gesungen!

 

ich find, das ist ein skandal allererster ordnung.

ich hab ausser dem roten beizeugs zum smoking es auch noch auf mich genommen und den text gelernt, in der festen annahme, dass das irgendwie dazu gehört zu den kummerln.

also sowie wies gulasch zum bier und der senf zu den würsteln.

 

ich bin schwer enttäuscht.

wo kommen wir da hin, wenn sogar schon die roten ihre traditionen über bord schmeissen?

ich bin schwer verunsichert.

 

und ich muss mir ernsthaft überlegen, ob dieses nichtsingen auch eine politische tragweite hat.

 

 

 

die pensionen sind sicher!

jedenfalls, wenn man den aussagen der regierungspolitiker aus der spö-hälfte glauben schenken darf.

aber auch die schwarzen meinen, dass sie sicher sind.

ein paar „kleine“ korrekturen müssen halt angebracht werden.

also länger arbeiten und später in pension gehen.

und womöglich halt auch ein bissl weniger kriegen.

 

die blauen haben nicht wirklich eine konkrete meinung, ausser dass eh alles was die anderen machen nur chaos und verwirrung stiftet. erst wenn die blauen regieren sind die pensionen wieder sicher.

wie oder was oder so, spielt in diesem zusammenhang überhaupt keine rolle. hauptsache die blauen sind in der regierung.

dann ist alles sicher.

von den grenzen bis zur pension.

alles ist sicher.

 

für die im hello kitty-design ist gar nix sicher.

ausser, dass es mehr privat geben soll.

weil nur, wenn da pensionsbeiträge in den finanzsektor gepumpt werden, ist auch gewährleistet, dass diese pensionen dann sicher sind.

vor allem für die kinder.

ist ohnehin viel zu wenig geld in der finanzindustrie.

 

und die grünen?

die sind wieder einmal auf halbem weg stehen geblieben.

also natürlich sind die pensionen sicher.

aber zuerst muss es eine grundpension geben, die für jeden sicher ist.

und dann kann ein jeder noch ein bissl was dazukriegen. halt soviel wie er einbezahlt hat.

 

jetzt kennen wir uns alle aus.

doch nicht?

na dann fragen wir halt die experten.

die wissen sicher, ob die pensionen sicher sind.

drum sinds ja experten.

 

wobei – wirklich sicher ist dann nur, dass wir bei fünf experten sechs verschiedene sicherheiten bekommen.

wieder nix mit sicher.

 

und was machen wir jetzt?

 

na wir schauen uns erst einmal an, wies grad (die aktuellsten zahlen sind aus dem jahr 2014) ausschaut mit den pensionen.

 

insgesamt gibt es 2.033.863 pensionsbezieher.

davon sind 234.933 beamte.

bleiben also 1.798.930 pva-bezieher.

 

der zuschuss aus dem bundesbudget zu den pensionen betrug insgesamt € 9,1 milliarden.

davon erhielt die pva 4,62 mia.

bleiben also nach adam riese 4,48 mia für die beamten.

jetzt könnt ma schon einmal darüber diskutieren, warum für jeden beamten im ruhestand der zuschuss 7,5 mal so hoch ist, wie für einen ganz normalen pva-pensionisten und ob da schon einmal was in punkto pensionssicherheit für alle drinnen wär.

auch tät sich da jetzt eine diskussion über pensionsgerechtigkeit auftun.

das ist sicher.

aber darum gehts ja heut ned.

 

aber weiter im text.

die einnahmen der pva betrugen 26,5 mia.

der pensionsaufwand 28,5 mia.

und wieder nach adam riese: es wäre also rein für die pensionen nur ein zuschuss von 2 mia notwendig gewesen.

wohin die 2,62 mia differenz hingekommen sind, wissen wohl nur die vielen selbstverwalter bei den vielen verschiedenen pva´s.

 

und dann hab ich da noch eine zahl.

die staatlichen förderungen für die „casinopensionen“ – also zuschüsse zur betrieblichen bzw. privaten pensionsvorsorge die in zukunft aus einnahmen der finanzindustrie geleistet werden soll (wenns nicht doch grad, wie bei der bank austria pensionsansprüche dem steuersäckel überantwortet werden) , betrug € 3,2 mia.

und wenn wir jetzt wissen, dass es 2014 166.935 ausgleichszulagenbezieher (vulgo mindespensionisten) gab, und das in relation zu den 3,2 milliarden förderung für kapitalfinanzierte pensionen setzen, hätte man deren pension nahezu verdreifachen (!) können.

ja selbst, wenn man diesen betrag auf alle pensionsbezieher umlegt, hätte jeder dieser pvapensionisten jährlich eine um € 1.778,- höhere pension bekommen.

 

jetzt rufen wir uns in diesem zusammenhang noch einmal den durch die „steuerreform“ lukrierten betrag für ausgleichszulagenbezieher in erinnerung: €  0,-

das wär aber schon wieder so eine gerechtigkeitsdiskussion – das ist sicher.

aber wie gesagt, darum gehts ja heut ned.

(wobei schon interessant ist, auf was ma alles kommt, wenn man sich ein bissl bei den zahlen umschaut.)

 

heut solls ja um die sicherheit gehen.

soviel ist sicher.

 

aber wissen wir jetzt schon mehr.

naja – ein kleines bissl.

weil jetzt amal is schon ganz sicher, dass die pensionen sicher sind, wenn auch nur die diversen gelder ein bissl ungleich verteilt sind und die einen pensionen ganz erheblich sicherer sind wie die anderen.

 

aber ich geh ja davon aus, dass es sich bei der frage „sind die pensionen sicher“ nicht um eine handelt, die infrage stellt, ob die pensionen auch noch im nächsten monat oder auch im nächsten jahr ausbezahlt werden können (da unterscheiden wir uns dann doch ganz erheblich von zb griechenland), sondern, ob all jene, die jetzt einen pensionsbeitrag leisten und vielleicht in 20 oder 25 jahren mit einer pension rechnen, diese auch in angemessener form oder höhe erhalten werden.

 

um das mit sicherheit sagen zu können, bräucht ich eine kristallkugel.

und heut zitier ich weder marx noch brecht, sondern niels bohr:

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen

und das ist auch sicher.

 

weil, wenn wir davon ausgehen, dass sich unsere gesellschaft, unsere arbeitswelt, unsere wirtschaft und unsere politischen verhältnisse in den nächsten 20 bis 25 jahren stabil weiterentwickeln und sich nix wirklich dramatisch ändert, ja dann sind die pensionen sicher.

 

aber genau das ist halt gar ned sicher.

 

weil, wenn wir davon ausgehen, dass all die sachen, die da in letzter zeit betreffend industrie 4.0 und damit einhergehende veränderungen in der arbeitswelt und damit zusammenhängend reduzierung der anzahl der strukturellen erwerbsarbeitsplätze auch nur annähernd richtig sind, dann hamma a problem.

(aus genau diesem grund erscheint übrigens das bedingungslose grundeinkommen jene alternative zu sein, die diesem abgesang der strukturerwerbsarbeit am ehesten entgegenwirken und gesellschaftliche verwerfungen verhindern kann.)

 

unser umlagenpensionssystem basiert ja auf den beiträgen der arbeitnehmer und arbeitgeber und ist dementsprechend von der lohnsumme abhängig.

wenn aber, wie derzeit, die arbeitslosenzahlen steigen, die zwar höhere anzahl der arbeitsplätze aber hauptsächlich durch teilzeitarbeit bzw. durch niedriglohnarbeit erreicht wird und die löhne inflationsbereinigt (wie in den letzten 15 jahren) im durchschnitt sinken, geht sich das alles irgendwann amal irgendwie nimmer ganz aus.

und das ist sicher.

 

es gibt ja einen haufen objektive faktoren wie zb die alterspyramide oder das offensichtliche ende der „vollbeschäftigung“, die leicht nachvollziehbar verdeutlichen, dass ein an der lohnsumme hängendes umlagensystem den grösser werdenden finanzbedarf auf dauer nicht decken kann.

das ist auch sicher.

 

sicher ist aber auch, dass damit nicht das umlagesystem am ende ist, sondern nur die am „arbeitslohn“ hängende finanzierung.

durch die fortschreitende technisierung und digitalisierung der produktion werden die steigerungsraten dieser weiter in die höhe gehen.

und das soll auch so sein.

und mit dieser erhöhten produktionseffektivität werden auch steigende gewinne einher gehen.

was aber nicht sein soll/kann/darf, ist, dass diese dann von einer volkswirtschaft (und nicht nur von einigen produktivitätsgewinnlern) erarbeiteten gewinne ausschliesslich jenen dann wenigen im produktionsprozess integrierten, bzw. den produktionsprozess besitzenden, zugute kommen, sondern allen menschen die indirekt durch diverse gesellschaftlich wertvolle tätigkeiten zu diesen gewinnen beitragen, an diesen auch partizipieren müssen.

(pfff – das war jetzt ein langer satz – kennts euch noch aus?)

und sei es auch in form einer umlagenfinanzierten pension.

 

ich werf da jetzt einmal die eh schon nimmer ganz neue idee der wertschöpfungsabgabe (vulgo maschinensteuer, die man heut auch computer- oder robotersteuer nennen tät) als lösungsansatz in die diskussion.

schon in den 80er hat das der damalige sozialminister dallinger getan. er hat weit seiner zeit voraus erkannt:

„Die Wertschöpfungsabgabe sollte die durch zunehmende Verlagerung von personalintensiver Produktion hin zur Automatisierung verbundenen Abgänge in der Sozialversicherung ausgleichen.“

 

so wies ausschaut hatte er irgendwie recht.

sicher sogar.

 

wobei man natürlich drüber diskutieren könnt, in welcher form – und ob allein oder doch teilweise mit lohnsumme usw. aber diskutieren sollt ma schön langsam drüber.

das ist sicher.

sonst is nämlich bei den pensionen nix sicher.

 

und dann könnt ma in einem aufwaschen auch gleich den wildwuchs der vielen unterschiedlichen systeme abschaffen und die – nicht nur dadurch – vorhandenen ungleichheiten und ungerechtigkeiten eliminieren.

 

dann sind die pensionen sicher.

 

soviel ist sicher.

 

in diesem sinne:

 

bleit´s gsund und losst´s eich nix gfoin

 

 

 

die 7 todsünden

kennts ihr die sieben todsünden?

 

jo eh!

 

aber ihr brauchts keine angst haben, ich komm euch jetzt nicht als moralapostel.

ich mag euch auch nicht missionieren.

wobei natürlich eine jede einzelne dieser „todsünden“ in ihrer modernen ausprägung und bezugnehmend auf ihren einfluss auf unsere gesellschaft durchaus eine philosophischen betrachtung verdienen würde.

da muss ma gar ned römisch-katholisch sein, um etwa bei der habgier einen der gründe für not und elend auf dieser welt zu finden.

auch bei der missgunst könnt ma als ursache für den einen oder anderen konflikt ganz leicht fündig werden.

bei der wollust tät ich mich da mit dem argumentieren wahrscheinlich schon ein bissl schwerer und wenns um die faulheit geht, wär ich durchaus bereit, diese heftig zu verteidigen.

so tät sich dann halt herausstellen, dass auch ich durchaus nicht ohne fehl und tadel bin und drum lass ich das auch, weil ich euch ja nicht mit zwang meine „dunklen“ seiten präsentieren muss.

 

wobei es ja ausgehend von den ürsprünglichen lateinischen begriffen viele divergierende übersetzungen gibt und es aufgrund dieser dann vielleicht schon wieder ein bissl anders ausschaut.

 

aber auch damit mag ich euch heut eigentlich nicht kommen.

 

heut warads, weil mir bei bei so vielen sachen die da grad passieren und vor allem bei den hauptsächlich handelnden personen, die diversesten assoziationen zwischen ebendiesen und dazupassenden todsünden einfallen.

noch dazu, wo es sich bei den handelnden ja hauptsächlich um „christliche“ politiker handelt.

bei dem einen oder anderen kommts da auch zum multiplen auftreten diversester charakterschwächen (der usprüngliche ansatz zum definieren der todsünden).

 

aber schau ma uns das einmal im detail an.

und schau ma uns an, was und wer mir dazu einfällt.

und i warad a drauf neugierig, ob euch vielleicht wer anderer einfällt, oder ob i überhaupt ganz falsch lieg.

 

alsdann.

 

nr. 1  superbia oder der hochmut.

und ohne viel nachdenken, kommt mir da der neue superstar, unser zukünftiger bundeskanzler und geilomobilfahrer in den sinn.

und das brauch ich nicht einmal argumentieren – glaub ich.

und wenn ich da ein bissl zurück denk, ist da noch so einer.

einer, der viel zu schön, viel zu gscheid und viel zu reich ist/war.

 

nr. 2 avaritia oder die habgier

auch da könnt ich euch gleich 2 musterexemplare anbieten.

der eine, der es mit 100.000,- eh noch relativ bescheiden gab und auch nicht unbedingt zu der sorte zählt, die solchene sachen halbwegs intelligent anstellen.

der andere, der bereits oben angesprochene schönling, der mit dem koffer der schwiegermutter druch die gegend gefahren ist.

 

nr. 3 luxuria oder die wollust – aber auch ausschweifung

wie schon vorhin erwähnt, tu ich mich ein bissl schwer, jemanden, der sich der wollust hingibt anzuprangern.

aber einer, der den eu-kommissionspräsidenten mit einer edlen weinsorte verwechselt oder zu unpassenden gelegenheiten „champagnisiert“ erscheint mir zumindest würdig in diese galerie aufgenommen zu werden.

 

nr. 4 ira oder die rachsucht – auch zorn und wut

diese kategorie zu besetzen ist auch eine leichte übung.

ich brauch da nur an den einen oder anderen auftritt vor publikum oder fernsehkameras zu denken und mir das geifernde gesicht und das unartikulierte stakkato von gutturalen hervorbringungen unseres liebsten zahntechnikers vorstellen und schon ist die idealbesetzung gefunden.

 

nr. 5 gula oder die selbstsucht oder masslosigkeit

es kann nur einen geben – und der ist kein highländer.

der kommt aus dem sonnigen süden österreichs und heilt seine krankheiten am liebsten in capri aus.

und hoffentlich bald hinter gittern.

unser aller KHG.

 

nr. 6 invidia oder die missgunst

da gäbs auch ein paar kandidatInnen.

der lopatka wär – so wie der auf der mindestsicherung herumreitet - zb einer davon. oder der blümel.

aber eine hats bei mir in die favoritenrolle geschafft.

so genau warum, kann ich in diesem fall gar net argumentieren. ich vermut, es wird am gschau liegen.  (obwohl ich natürlich weiss, dass man sich da nicht auf äusserlichkeiten berufen soll – i kann ned anders)

die unheilige johanna von hollabrunn von erwins gnaden.

 

nr. 7 acedia oder faulheit, feigheit, ignoranz

ach wär der von mir gekürte kandidat doch einfach nur faul.

nie im leben täten wir uns dann über ihn ärgern müssen.

da tät er vielleicht in liesing noch immer mit dem taxi die genossen spazieren fahren.

und ich tät ihm auch nie und nimmer einen vorwurf für eine todsünde machen.

aber viel eher als die faulheit ist hier wohl feigheit vor dem boulevard die todsünde.

 

so, das wär sie also – meine todsündenassoziationenliste.

ob die dafür in der hölle schmoren werden?

ich weiss es nicht.

und nachdem ich nicht an das ewige leben und das dazugehörige licht glaube, glaub ich auch nicht an die hölle.

also zumindest nicht als mittelbare bestrafung für diverse lässlichkeiten.

 

woran ich aber nicht nur glaube, sondern was tagtäglich zu sehen und zu hören ist, ist, dass viele menschen unter den sünden meiner gekürten todsündenpreisträger im wirklichen leben leiden.

 

und da tuts mir dann schon fast leid, dass es den mir im religionsunterricht nahegebrachten zornigen gott nicht gibt.

 

in diesem sinne:

 

bleit´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

 

 

die qual der wahl

ein bisserl ist grad wie advent.

fallt ma grad ein, weil wir grad was römisch katholisches haben.

tuts also bitte alle an den kommenden 4 sonntagen ein kerzerl anzünden.

weil in einem monat wird gewählt.

so wies ausschaut, haben wir dann zwar noch keinen neuen bundespräsidenten oder vielleicht zum ersten mal eine frau bundespräsidentin, weil bei der vorhandenen gemengelage an kandidatInnen kaum einEr gleich einmal eine absolute mehrheit kriegen wird.

 

wir haben dann also nach der bescherung gleich amal a bissal später die bescherung von der bescherung.

 

insgesamt habens also sechs personen auf den wahlzettel geschafft.

dabei hättens ja durchaus sogar noch mehr sein können.

aber lass ma das.

„don´t cry about spelled milk“

 

jetzt haben wir also die qual der wahl.

und in diesem fall könnts wirklich eine qual werden.

 

schau ma uns halt einmal an, was da so zur auswahl steht.

 

lady´s first.

auch weil die frau irmgard als erste die unterstützungserklärungen eingereicht hat.

und weil sie am stimmzettel die poleposition erreicht hat.

die gnade des alphabets.

irgendwie ist die frau griss ja eine folge des hyposkandals.

man könnt auch sagen, eine kandidatin von haiders gnaden.

weil ohne haider kein hyposkandal und ohne hyposkandal keine untersuchungskommission und ohne untersuchungskommission keine öffentlichkeit und ohne öffentlichkeit keine präsidentschaftskandidatur.

ich geb ja zu, das ist vielleicht eine etwas krude assoziationskette.

aber genau so krud ist ja, was sie so manchmal in interviews von sich gibt.

so kann sie sich zb nimmer dran erinnern, ob sie den waldheim gewählt hat oder nicht.

ja, das ist zwar schon 30 jahre her, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich ihn nicht gewählt hab.

es liegt da wohl der verdacht nahe, dass sie das schon noch sehr genau weiss, aber sich vielleicht ein bissl schamd, dass sie den reiter des sa-pferdes gewählt hat.

das fällt unter „wahlzheimer“

„jetzt oder nie“ steht auf ihren plakaten.

also für mich ist das eigentlich jetzt schon klar:

nie!

 

nummer zwei am stimmzettel

norbert hofer

angeblich das freundliche gesicht der unfreundlichen recken.

angeblich wolf im schafspelz.

zu dem muss ma eigentlich eh ned sehr viel sagen.

ausser, dass er wohl auch einer der bedauerlichen einzelfälle ist, von denen da immer die rede ist.

„deine heimat braucht dich“ les ich da auf einem plakat.

ob das den geneigten leser angeht, oder ob das doch eher als selbstmotivationsgespräch zu deuten ist, lass ich einmal dahingestellt.

für mich jedenfalls ist klar:

lieber ein unnötiges sonderangebot eines diskonters als einen einzelfall.

 

unser aller liebster gewerkschafter steht an dritter stelle.

mit sicherheit.

also dass er an dritter stelle steht.

mit sicherheit steht ja auch am plakat.

am end könnt er vielleicht auch nur vierter oder fünter sein.

unser aller rudl macht sich an korl und vertschüsst sich auf diese art und weise in den wohlverdienten ruhestand.

mehr fallt ma zu diesem ganz furchtbar netten herren in den unauffälligen anzügen gar ned ein.

die personifizierte parteidisziplin.

ich vergönn ihm seinen voraussichtlich geruhsamen lebensabend.

 

und damit sind wir auch schon beim christlichen mitbewerber um das höchste amt im staat.

wobei sich der herr khol zum attribut christlich durchaus auch ein „angeblich“ verdient hätte.

ich hab ja in der regel durchaus sympathien für schrullige ältere herren.

ich bin ja selber am besten weg einer jener zu werden.

aber brauchen wir so einen als bundespräsidenten?

weil was da an merkwürdigen sagern abgesondert wird, hat ja kaum mehr platz auf der berüchtigten weiblichen rinderhaut.

und das ganze gibts als wahlkampfgag auch in buchform.

andererseits ist das, was da so zu demokratie und sicherheit verlautbart wird nur der ausdruck der derzeitigen övp-politik mit dem credo „wir überholen die fpö jetzt rechts“.

und wenn dabei der pannenstreifen benutzt werden muss ist das auch wuaschd.

es könnt sein, dass er dem an fünfter stelle aufscheinenden kandidaten dankbar sein muss, dass der die 6.000 unterschriften erschnorrt hat, sonst tät er ja vielleicht letzter werden.

 

womit wir beim kasperl angelangt sind.

einen kasperl braucht das land!

im zusammenhang mit dem lugner bedauer ich die ausbootung der grossartigen frau stenzel.

dieses duell wär der höhepunkt politischer kompetenz gewesen.

sämtliche kabarettisten, satiriker und lustigen witzeerzähler wären mit einem schlag brotlos geworden.

was ich mich frag, ist, ob er seine als first lady auserkorene derzeit unter spatzi firmierende cathy in tradition und fortführung all der mausis und bambis in zukunft vielleicht auf krokodil umbenennt.

weil was ist schon so ein kasperl, wenn er kein krokodil hat, dass er am schädel hauen kann?

ich vermute, nach dem ersten wahldurchgang wird er sich mit den kandidaten 3 und 4 auf ein packel hauen und in der lu(gner)ci(ty) ein preisschnapsen veranstalten.

 

und dem heutigen christlichen feiertag geschuldet:

matthaeus 20:16: „so werden die letzten die ersten sein“

der herr professor

der jetzt unabhängige ehemalige grüne bundessprecher

und zu dem muss ich mich jetzt ein bissl länger auslassen.

weil der ja auch zu den schrulliger werdenden älteren herren gehört.

für die ich, wie erwähnt, ja durchaus sympathien hege.

und der ist ja nicht ganz so jenseitig wie vor ihm am stimmzettel stehenden exzentriker.

und ich verhehle nicht, dass der freundliche sascha nicht nur wegen seines nikotinkonsums meine erste wahl – und jetzt kommts – gewesen wäre.

 

und dann hab ich die plakate gesehen.

mich hats vom schammerl gschmissen.

da steht was von heimat, mutig, glauben usw.

ma sieht berg, an hund und aufgekrempelte ärmeln.

also handwerklich hervorragend.

für die bildersprache könntens durchaus bei irgendso einem werbemittelfestival irgendwas goldenes abräumen.

des is sowas von bourgeoisie wies nur sein kann.

und wenns dann bei seinen wahlauftritten noch „i´m from austria“ spielen und alle von der glawischnig bis zum pilz mitgröllen, wärs ja möglich, dass die strategie eine positionierung rechts der mitte zu signalisieren auch noch erfolgreich ist.

der eh nicht grün sein wollende van der bellen als bundespräsident.

die grünen am gipfel der macht.

dafür sind sie offensichtlich sogar bereit ihre seele dem rechten volksteufel zu verkaufen.

 

und es soll mir jetzt keiner mit kleinerem übel und so kommen.

weil übel ist übel

oder wie meine selige mutter immer gesagt hat:

„knopp vabei is a danebn“

 

aber will ich sowas wählen?

will ich mich damit beruhigen, dass alle anderen noch viel viel ärger sind?

müssen wir uns jetzt schon damit begnügen, dass uns die scheisse nur bis zur unterlippe steht und nicht auch noch bis zu den nasenlöchern?

 

jetzt gehts ja dann im april und fürderhin im mai „eh nur“ um das „angeblich“ höchste (wichtigste) amt im staate österreich.

in wirklichkeit um den „grüssaugust“ der nation.

warad irgendwie wuaschd.

 

aber

letztendlich wird damit weiter eine stimmung verstärkt, die alles andere als gutes hervorbringen wird.

weil wenn sich jetzt schon die vertreter der zivilgesellschaft, die gutmenschen, die politisch korrekten und all die „angeblich“ an mehr gerechtigkeit interessierten mit derart indizierten bildln abspeisen lassen, kann ich dem nur eines entgegenhalten:

den stinkefinger!

 

in diesem sinne

 

bleit´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

 

„Am Leben zu sein, heisst Furcht zu haben“         (The liberalism of fear/1989/Judith Shklar)

heute erspar ich euch meine manchmal seltsamen schriftlichen hervorbringungen und lenke euer interesse auf ein essay, welches vor allem beim letzten zitierten absatz an aktualität nichts verloren hat.

 

in der abfolge ausschliesslich originalzitate, welche mein denken und handeln deutlich beeinflusst haben und noch beeinflussen.

 

 

Für die Furcht gilt ohne Wenn und Aber, dass sie so allgemein wie physiologisch ist. Sie ist eine sowohl geistige als auch körperliche Reaktion und sie befällt Tiere nicht weniger als Menschen.

 

Jeder erwachsene Mensch sollte in der Lage sein, ohne Furcht und Vorurteil so viele Entscheidungen über so viele Aspekte seines Lebens zu fällen, wie es mit der gleichen Freiheit eines jeden anderen Menschen vereinbar ist.

 

Der Liberalismus der Furcht betrachtet den Missbrauch öffentlicher Macht in allen Regimes mit dem gleichen Unbehagen. Ihn beunruhigen die Exzesse der offiziellen Funktionsträger auf allen Ebenen des Staates und er unterstellt ihnen die Neigung, Arme und Schwache besonders stark zu belasten; das wird nur allzu deutlich, vergleicht man die Geschichte der Armen mit der Geschichte der Eliten. Jedes Blatt im Buch er politischen Geschichte rechtfertigt die Annahme zur Genüge, dass es immer Vertreter staatlicher Behörden geben wird, die sich im Grossen wie im Kleinen regelmässig gesetzwidrig und brutal verhalten werden, wenn man sie nicht daran hindert.

 

Der Liberalismus der Furcht geht von einem summum malum aus, das wir alle kennen und nach Möglichkeit zu vermeiden trachten Dieses Übel ist die Grausamkeit und die Furcht, die sie hervorruft, und schliesslich die Furcht vor der Furcht selbst.

 

Systematische Furcht macht Freiheit unmöglich und nichts ist furchterregender als die Erwartung institutionalisierter Grausamkeit.

 

Die Grenze zwischen dem Öffentlichen und dem Privaten ist ganz offensichtlich alles andere als fix. Das gilt besonders dann, wenn man die Macht nicht vergisst die Wirtschaftsunternehmen auf sich vereinen, die ja im Grunde öffentliche Organisationen sind. Ihren Charakter und ihre Macht erhalten sie aus Gesetzen und nur dem Namen nach sind sie nichtöffentlich. Sie mit einem beliebigen Einzelhandelsgeschäft zu vergleichen, ist es nicht wert, ernsthaft diskutiert zu werden.

 

Wenn Bürger, zumal in einer Demokratie, einzeln und vereint handeln sollen, um gegen staatliches Unrechttun und Machtmissbrauch zu protestieren und ihm entgegenzutreten, braucht sie ein gehöriges Mass an Selbstvertrauen, Sturheit und moralischem Mut, um sich wirksam behaupten zu können.

 

Die Sorge um die Freiheit des Menschen kann nicht bei den Bedürfnissen der eigenen Gesellschaft oder des eigenen Clans haltmachen.

 

Die Rechtsstaatlichkeit  ist das wichtigste Werkzeug, um Regierungen in ihre Schranken zu verweisen. Die Repressionsmittel haben mit der technischen Entwicklung Schritt gehalten. Wir haben von Folter und Verfolgung heute genauso viel zu befürchten wie zu allen anderen Zeiten.

 

Man muss die Grausamkeit an erste Stelle setzen, die Furcht vor der Furcht verstehen und in der Lage sein, beides überall zu erkennen. Rücksichtslose „Bestrafung“ und die staatliche Verweigerung der grundlegendsten Mittel zum Überleben, ob nun bei uns oder anderswo, sollten uns dazu bewegen, den Praktiken aller staatlichen Funktionsträger nicht weniger kritische Aufmerksamkeit zukommen zu lassen als den Kriegsgefahren hier und überall.

 

Sollte ich mich wie Cesare Beccaria anhören oder wie irgendein anderer Flüchtling aus dem 18. Jahrhundert, ist es gut möglich, dass ich die gleiche Art von Berichten über die Methoden von Regierungen gelesen habe wie sie. Die Auslandsnachrichten der New York Times genügen vollauf, ebenso wie die Beschreibungen der überall ungebrochenen Vorherrschaft von Rassismus, Xenophobie und systematischer Regierungsbrutalität. Es ist mir unverständlich, wie politische Theoretiker oder politisch wachsame Bürger solches ignorieren können und nicht dagegen Einspruch erheben.

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!